Wunderbarer Pinocchio im Wandel-Wald
In einer wunderbar wandelbaren Traumlandschaft spielt sich diese verspielte, so leichtfüßig wirkende und doch so teils fast artistisch-tänzerische Version der Holzpuppe, die zum Menschen wird, ab. „Das Spiegelkabinett“ und der Dschungel Wien haben Carlo Collodis nicht ganz 150 Jahre alte, vielfach gespielte, verfilmte usw. Geschichte „Pinocchio“ in ein gespieltes, getanztes und fast durchgängig mit Live-Harfenmusik untermaltes 70-Minuten-Stück verarbeitet.
Verlockungen
Damit die Holzpuppe kein Holzkopf bleibt (Pinocchio bedeutet übrigens auch Dummköpfchen), tauscht Gepetto seinen einzigen Mantel gegen ein Schulbuch. Das Pinocchio auf dem Weg zur Schule, angelockt von Musik gegen den Eintrittspreis für „das weltbeste Puppentheater“ hergibt. Ein gekonnt überzeichnet ur-schlechtes Puppentheater.
Menschwerdung
Bevor es zu diesem berührenden Moment kommt, sorgen viele Szenen für Heiterkeit, nicht zuletzt auch die Auftritte der Grille, die leuchte wie ein mit bunten Lichterketten geschmückter Weihnachtsbaum. Besonders sehens- und erlebenswert auch die Taube mit ihrer Fliegerbrille – aber voll echt „täubischen“ Bewegungen
Nach Carlo Collodi
Dschungel Wien & Das Spiegelkabinett
Schauspiel mit Musik, eine Stunde; ab 7 Jahren
Regie, Textfassung: Richard Schmetterer
Darsteller_innen: Clara Diemling, Till Frühwald, Soffi Schweighofer, Isabell Stoßfellner
Bühne, Licht: Hannes Röbisch
Kostüme: Maiken Kloser, Lena Scheerer
Musik: Florian C. Reithner
Regieassistenz: Iris Schmid
Bis 8. Jänner 2017
Dschungel Wien, 1070 MuseumsQuartier
Telefon: (01) 522 07 20-20
www.dschungelwien.at
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