Die mittleren Sieger_innen bei "SAG'S MULTI!" 2013

Die fünf "mittel-alten/jungen" besten Redner_innen im Bewerb 2012/13

Malayalam, Bosnisch, Jiddisch, Serbisch und Türkisch - natürlich neben Deutsch

Die mittleren Sieger_innen bei "SAG'S MULTI!" 2013
Dreisprachig wächst Anisha Abraham auf. Neben ihren Familiensprachen Malayalam (hauptsächlich im Südwesten Indiens) und Deutsch „sprechen wir auch viel Englisch, weil wir Verwandte in den USA und England haben. Und in der Schule lerne ich noch Latein.“

Ihre Freizeit verbringt die Sacre-Cœur-Schülerin am liebsten mit „indischen Kulturtänzen. Da haben wir oft Auftritte, manches Mal auch Wettbewerbe“. Zwei Drittel ihres Lebens widmet sie sich dieser sportlich-künstlerischen Betätigung.
Sozusagen dancing stars?
„Nein, das ist nicht im Fernsehen, sondern live vor Publikum.“

Die mittleren Sieger_innen bei "SAG'S MULTI!" 2013
Wie oft und wie lange muss dafür trainiert werden?
Naja, normalerweise ungefähr einmal in der Woche, vor einem Wettbewerb schon öfter, dann vielleicht sogar täglich, aber das hängt davon ab, wie viel Zeit ist.“

Und wenn dann noch (Frei-)Zeit bleibt?
„Dann lese ich sehr gerne Bücher, am liebsten Fantasy und Geschichten bei denen ich andere Welten eintauchen kann.“

In der Schule liegen ihr so ziemlich alle Fächer, „nur in zeichnen, da bin ich nicht so eine besonders Begabte, am liebsten mag ich Naturwissenschaften, besonders Biologie, ich möchte ja Ärztin werden.“

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Die ersten Jahre wuchs Zerin Foštagić in Vöcklabruck mit Bosnisch auf, „Deutsch hab ich erst ab der vorschule gelernt und mir auch in der Volksschule noch ein bisschen schwer getan. Erst ab dem Gymnasium wurde ich viel besser und hab meistens nur Einser und Zweier.“ Deutsch ist auch – neben Italienisch, Physik und Chemie eines seiner Lieblingsfächer.

Und weil er sich in Sprachen leicht, für seine Eltern früh als Dolmetscher bei Behörden oder Arzt usw. auftrat, „fällt es mir auch leicht, vor anderen aufzutreten und Reden zu halten“.

Ab dem kommenden Jahr wird der 15-jährige Gymnasiast die Schulbank vor allem gegen Laborarbeit tauschen, „ich mach eine Lehre als Chemie-Verfahrenstechniker bei Lenzing. Mit der Firma bin ich praktisch aufgewachsen, mein Opa hat schon dort gearbeitet und mein Vater nach dem Krieg (in Bosnien) bei einer Firma zu arbeiten begonnen, die dann von Lenzing gekauft wurde.“ In der dreieinhalbjährigen Lehrzeit wird er alle Abteilungen durchlaufen.

Mit seiner Rede „will ich Leute zum Nachdenken bringen, sich zu besinnen, dass man auch schon mit kleinen Dingen was beitragen kann, die Welt zum Besseren zu verändern. Man muss nicht alle paar Monate ein neues Handy haben oder dauernd eine neue Garderobe.“

Seine Freizeit gehört vor allem Freunden und Sport mit ihnen – Fußball und Fitness-Center.

Die mittleren Sieger_innen bei "SAG'S MULTI!" 2013
Die 16-Jährige beginnt das Gespräch mit der Erklärung des Schulnamens Chabad. „Das setzt sich aus Buchstaben von drei hebräischen Wörtern zusammen – von chochma, bina und daat – was auf Deutsch Weisheit, Verständnis und Wissen bedeutet.“

Frumi A. brachte eine neue sehr spannende Sprache in den Redebwerb ein: Jiddisch Sie wird in hebräischen Buchstaben geschrieben – von rechts nach links. So manches in dieser Sprache ist durchaus mit Deutsch verwandt. Jiddisch kriegt im jeweiligen Land wo es gesprochen eine andere Färbung, „hier heißt ich gehe ich gej, in Polen aber beispielsweise ich gaj.“
Zu Jiddisch und Deutsch gesellte sich ab der Schulzeit Hebräisch dazu, „die Religionsfächer werden in dieser Sprache unterrichtet“. Jiddisch habe sie zwar als Leseratte schon viel gelesen, aber schreiben habe ich es nie gelernt. „Erst für die SAG’S MULTI!-Rede hab ich dann die Rechtschreibregeln gelernt“, dabei kommt sie ins Schwärmen, weil es so toll war, auf einmal in der Sprache, die sei von Klein auf redet, „auf einmal auch ganze Absätze schreiben zu können“.

Zu Jiddisch, Deutsch und Hebräisch kamen in der Schule noch Englisch und Französisch hinzu. Englisch sei ihr sowieso leicht gefallen, „das ist dieselbe Familie wie Jiddisch und Deutsch, Französisch ist nicht os leicht, aber es gefällt mir sehr und macht Spaß. Und wenn dir was Spaß macht, lernst du sowieso viel leichter, als wenn du dich dazu zwingen müsstest.“
Trotzdem sie ein Sprachenfan ist, „sind meine Lieblingsfächer Mathe und Physik, ich beschäftige gern mit Zahlen, mag aber eben auch alle sprachen und schreibe gern Texte.“
In der Freizeit spielt Frumi A. seit der dritten Klasse Volksschule also rund ihr halbes Leben schon Klavier, „ich chatte aber auch gern, mag Shoppen gehen und lese viel, am liebsten Philosophie und Psychologie, Fantasy nicht. Wenn ich lese, dann will ich auch was dabei lernen“.

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Aus der Philosophie schöpft die redegewandte Jugendliche ihr Lebensmotto, das sie in ihrer Rede ausführt: „immer positiv denken. Selbst wenn du verzweifelt bist, es bringt ja nichts, wenn du depressiv herumsitzt, das hilft dir nicht weiter. Erst wenn du überzeugt bist, dass es besser wird, kannst du einen Ausweg suchen, sehen und finden.“

Außerdem meint sie: „Auf das was man gerade macht soll man sich konzentrieren. Nicht in der Schule sitzen und ständig mit den Gedanken zu Hause sein. Schule ist Schule und zu Hause zu Hause.“
Apropos konzentrieren: „Seit Kurzem bin ich auch Schach-Freak geworden und wenn dann noch Zeit bleibt, dann lern ich gern was für die Schule.“

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In der KMS (im 10. Bezirk) hat der 16-Jährige nach einer Schule gesucht „und hab im Internet zufällig die HTL Spengergasse diese Schule und die Abteilung Kunst und Design und da den Zweig Mediendesign und Animation entdeckt. Da wusste ich noch nicht wirklich, was ich machen soll, aber weil ich gern zeichne – digital und mit der Hand und gern mit Photoshop arbeite, hab ich das dann genommen.“
Beim Sprechen sei er Serbisch und Deutsch „ziemlich gleich gut, nur kann ich Serbisch noch nicht so gut schreiben.“

Für seine Rede über die Zukunft „hab ich mir zuerst sehr ausführlich Gedanken gemacht, aber dann vor allem nach Gefühl entschieden, was ich nennen möchte – und danach, was die Leute da draußen interessieren könnte.“

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„Ich interessier mich sehr für das Bankwesen, hatte auch meine Schnuppertag im Gymnasium (Albertgasse) in einer Bank und hatte den Vorteil, dass mir viel gezeigt und ich einiges auch machen durfte. Aber irgendwie war der Berufswunsch schon vorher da, aber er wurde durch diese Berufspraxis verstärkt. Den Bereich Wirtschaft hat mir mein Vater immer schon schmackhaft gemacht.

Bei den Schnuppertagen haben sie mich in der Bank öfter auch gebraucht, wenn Kunden nicht so gut Deutsch konnten, hab ich mit Türkisch (das sie nicht nur vom Familien-Small-Talk kann, „ich lese auch auf Türkisch“) oder auch Englisch ausgeholfen und ein wenig Französisch kann ich auch und ein bisschen Italienisch, ich hab da eine Brieffreundin über Facebook in Italien, drum hab ich zwei Monate einen Kurs gemacht, ich liebe Italien.“

In ihrer Freizeit geht Meltem Akkas seit zweieinhalb Jahren in einen Kick-Box-Verein, „ich interessiere mich für ein bisschen andere Sportarten. Das ist zwar sehr anstrengend, erfordert Ausdauer, ist aber ein guter Ausgleich zur Schule.“

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