Die jüngsten Sieger_innen bei "SAG'S MULTI!" 2013
Persisch, Serbisch, Ungarisch, Burgenland-Kroatisch, Englisch und Rumänisch sind - neben Deutsch - die Sprachen der 12- bis 14-Jährigen.
Einmal wöchentlich besucht sie seit sechs Jahren muttersprachlichen Unterricht, „wo wir schreiben und lesen lernen, aber auch Referate über Sehenswürdigkeiten im Iran oder Geschichten halten oder Sprichwörter und ihre Bedeutung lernen. Manchmal haben wir auch Diktate, die dann von der Lehrerin verbessert werden. Das macht mir alles großen Spaß.“
In der Schule lernt sie natürlich Englisch und „dann hab ich mich für Französisch entschieden, weil ich mir gedacht habe, das ich das mehr brauchen kann als Latein“. Zudem steht sie mit der sechsten Klasse vor der Wahl zwischen Italienisch oder Spanisch und „von meinem Vater lerne ich auch noch Türkisch. Das interessiert mich auch.“
Freizeit?
„Ich hab keine Zeit für Freizeit, aber wenn was bleibt, dann chille ich gern mit Freunden, diese und Familie sind mehr sehr wichtig.“
Als Ärztin will sie nicht nur ins Ausland gehen, sondern „vor allem mit Kindern arbeiten und vielleicht sogar viele Leben retten, das wäre auch noch sehr schön!“
So ungefähr mit zehn Jahren habe dieser Wunsch begonnen, „ich glaub, das kommt davon, weil mein Vater bei der Lebenshilfe Deutschlandsberg arbeitet und es immer wieder Leute gibt, die über die geistig Behinderten, die dort betreut werden, lachen.“
Sie selbst har immer wieder in Ferien freiwillig mitgearbeitet (kochen, putzen, mit ihnen singen, spielen und spazieren gehen). Sie fand und findet das „nicht fair, dass man so über sie redet. Und es gibt sogar Menschen, die dann auch mich auslachen, wenn ich meine Meinung darüber sage, dass eben alle Menschen gleich behandelt gehören.“
Chancengleichheit für alle ist auch eines ihrer wichtigsten Anliegen, das sie in ihrer Rede nennt, „dass alle eine gute Zukunft haben, eine gute Ausbildung machen können. Und alle sollen ein gutes Leben mit ihren Familien haben können, genug zu essen und trinken haben, nicht geschlagen werden und die Chance auf Freude im Leben haben dürfen.“
Dazu – nicht zuletzt um auch die Umwelt zu schonen, zählte sie auch bessere Busverbindungen auf, so dass Leute auch aus kleinen Orten – ohne Auto – rasch überall hinkommen können.
Mit Vater und Schwester „rede ich nur Serbisch und mit der Mama nur Deutsch, im Deutschen bin ich lockerer, weil ich es ja dauernd in der Schule und mit vielen Freundinnen und Freunden rede, ich geh aber auch in einen Serbisch-Unterricht und lerne beide Schriften (eine der wenigen Sprachen in zwei Schriften, konkret cyrillsch und lateinisch) und die Grammatik.“
Und noch ein Hobby hat die Grazerin: „Ich geh sehr gern zum Tierheim und dort dann mit Hunden spazieren.“
Lesen, laufen, wandern sind dann weitere Hobbys.
„Für die Zukunft ist mir am Wichtigsten, dass sich nicht alles ums Geld dreht.“
„In meinem Freundeskreis rede ich sehr viel kroatisch, im Fernsehen schau ich fast nur Deutsch und in der Schule (Großwarasdorf/Veliki Borištof) haben wir zweisprachige Lehrerinnen und Lehrer. Wir wchseln auch imemr wieder zwischendurch, ins Matheheft schreiben wir manchmal Deutsch, manchmal Kroatisch.“
Besonders zeichnet sich Ribarich – im Gespräch und auch in ihrer Rede – durch politisches Engagement aus. Das Mädchen aus Koratisch-Minihof/Mjenovo will „dass auch Kinder in der Politik mitreden dürfen“, besonders störte sie, dass über die Wehrpflicht, „die Jungen, die es betrifft nicht abstimmen durften. Wenn schon nicht abstimmen, so hätte man wenigstens Kinder fragen sollen und ihre Meinung vor der Abstimmung bekannt geben.“
Neben dem politischen Interesse, „und zwar alle Bereiche“ reitet sie gerne, spielt seine einem halben Jahr Klavier und schon länger Tamburizza, „das ist ein Saiteninstrument, das gibt’s in verschiedenen Größen wie Kontrabass, Gitarre und eines kleiner als eine Ukulele und in einer Floklore-Tanzgruppe bin ich auch noch.“
Und an ihrem Schulort ist sie noch Mitglied im Chor der kroatischen Kulturvereinigung KUGA, „im Sommer machen wir eine zweisprachige Version vom Musical Hair (auf kroatisch vlasi)“.
Nach der Neuen Mittelschule wird sie ins pannonische Gymnasium Oberpullendorf wechseln, „dort gibt’s auch kroatisch und eine Tamburizza-Gruppe“.
Als Lieblingsfächer nennt Elisheva K. aber Physik, Sport, Zeichnen und Biologie. Breit ist auch die Palette ihrer Hobbys. Die reichen von Musik, „ich spiele seit ungefähr drei Jahren Klavier, und da habe ich keine Vorlieben, ich spiele alles gern“ über Ball- und Wintersportarten (Skifahren und seit einem Jahr auch Snowboarden) bis zu lesen. „Da les ich Deutsch und Englisch gleich gut und sehr gern und sehr viel, Lieblingsbücher sind Harry Potter und Action-Bücher aus der Alex-Rider Serie (von Anthony Horowitz). Sehr gerne mag ich Krimis, Romane auch, aber besonders auch Biographien. Wenn ich etwas über eine bekannte Person höre, dann will ich mehr über sie lernen.“
Kommendes Schuljahr wird sie ins ORG derselben Schule wechseln und danach „möchte ich jedenfalls Architektur studieren“.
Für sich selber und ihre Zukunft „will ich viel lernen, damit ich später mehr Chancen habe. Und für die Zukunft der Welt und Menschheit wünscht sie sich, „das mag vielleicht kindisch klingen, aber ich hoffe, dass es nicht so viele Kriege gibt!“
„Da hat man einmal im Monat auch Skype-Sessions mit Jugendlichen aus Schulen in anderen Ländern.“ Den Sport mag er als guten Ausgleich zum Schulstress. Immerhin verfügt das Halbinternat über etliche Sportanlagen vom Schwimmbad bis zu Spielfeldern für Fuß- und Volleyball, Tennis und Laufbahnen. Dazu betreibt der Vielsprachige noch TaeKwanDo.
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