"Jeder hält die Klappe": Frau verspielt Nasa-Praktikum mit vulgärem Tweet

Die Nasa ist die 1958 gegründete zivile US-Bundesbehörde für Raumfahrt und Flugwissenschaft.
Weil sie einen ordinären Tweet verfasst hat, ist die Frau ihr Praktikum bei der US-Raumfahrtbehörde los.

Erst denken, dann twittern: Diesen Satz sollte sich eine US-Amerikanerin besonders dick hinter die Ohren schreiben. Um der Twitteria begeistert mitzuteilen, dass sie ein Praktikum bei der ergattert hatte, setzte Naomi H. kürzlich folgenden Tweet ab: "Jeder hält jetzt verdammt nochmal die Klappe. Ich wurde für ein Praktikum bei der NASA angenommen."

"Pass auf, was du sagst"

Was Naomi bei ihrer ordinären Prahlerei nicht bedachte: Ihr Tweet war öffentlich einsehbar. Und so geschah es, dass ein gewisser Homer Hickam sie in einem Kommentar auf ihre vulgäre Ausdrucksweise hinwies. "Language", schrieb der Mann kurz und knapp. Übersetzt bedeutet das in diesem Kontext in etwa so viel wie "Pass auf, was du sagst".

Da Naomi nicht wusste, um wen es sich bei Homer handelte – und offenbar in frecher Laune zu sein schien – antwortete sie entsprechend derb auf die Rüge. Womit Naomi nicht rechnete, war die Antwort, die Hickam prompt hinterherschickte: Darin gab er sich als Mitglied des National Space Council zu erkennen, ein Gremium, das auch die Nasa überprüft.

Wie zahlrieche US-Medien, darunter Business Insider und der Independent, berichten, ist Homer Hickam tatsächlich ehemaliger Nasa-Ingenieur, Buchautor und außerdem einer von rund zwei Dutzend Personen, die in die neu gegründete User Advisory Group des National Space Council von Vizepräsident Mike Pence berufen worden waren.

Tweet gelöscht

Wohl aus akuter Panik löschte Naomi daraufhin ihren Tweet und stellte ihr Profil auf privat um. Doch das Internet verzeiht bekanntlich keine Fehltritte – der Beitrag hatte sich über Screenshots bereits viral verbreitet. Und weil sich im Internet findige Köpfe tummeln, erfuhr man dort kurze Zeit später auch, dass Naomi den heißbegehrten Praktikumsplatz bei der Raumfahrtbehörde nun doch nicht antreten wird.

Homer Hickam soll dafür jedoch nicht verantwortlich sein. Wie er in einem Blogpost auf seiner Seite "Thoughts From Homer Hickam at Skyridge" schrieb, wollte er Naomi lediglich auf ihren unpassenden Sprachgebrauch aufmerksam machen, weil er annahm, dass "diese junge Person vielleicht Schwierigkeiten bekommt, wenn die Nasa diesen Tweet sieht".

 

Die Raumfahrtbehörde selbst habe jedoch erst von der Unterhaltung erfahren, als sich Tweets darüber mit dem Nasa-Hashtag auf dem Mikrobloggingdienst verbreiteten. Hickam schrieb in dem Beitrag, der mittlerweile von der Website verschwunden ist, auch, dass sich Naomi inzwischen bei ihm entschuldigt habe. In seinen Augen hätte sie "eine Position in der Raumfahrt verdient". Er werde alles in seiner Macht Stehende tun, dass sie eine Stelle bekommt, die "besser ist als die, die sie verloren hat".

Die Nasa hat sich bisher nicht zu den Vorfällen geäußert.

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