Hawaii: Tauchende Familie befreit Hai von Tauseil

Hawaii: Tauchende Familie befreit Hai von Tauseil
Auf einem Tauchgang entdeckte die Familie den Walhai samt Schleppseil. Mit vereinten Kräften konnte das Tier befreit werden.

Das schwere, massive Seil hatte sich bereits ins Fleisch des Fisches gegraben, als Familie Kawelo diesen in den Gewässern vor der Insel Lanai erblickte. Kapua Kawelo und ihr Ehemann Joby Rohrer erkannten sofort, dass der rund sechs Meter lange Walhai ohne Hilfe nicht mehr allzu lange überleben würde.

Kawelo und Rohrer, die beide beruflich als Biologen tätig sind, entschieden schließlich, zur Tat zu schreiten und dem Meerestier nahe genug zu kommen, um es zu befreien. "Wir wissen, dass man das grundsätzlich nicht empfehlenswert ist, aber wir sind beide Biologen. Und wir hatten den Eindruck, dass es eine Art Verbindung zwischen uns und dem Tier gab – dass wir aus einem bestimmten Grund dort waren", erinnert sich Kawelo im Interview mit CNN.

Rohrer tauchte daraufhin mehrmals in elf Meter Tiefe und sägte mit einem Messer bei jedem Tauchgang etwas mehr von dem zwölf Zentimeter dicken Seil durch. Nach rund 45 Minuten war die Aktion beendet, der Walhai befreit.

Wie das hawaiische Department of Land and Natural Resources (DLNR) auf seiner Facebookseite schreibt, wurde der Walhai, bei dem es sich wohl um ein Jungtier handelt, bereits vor einigen Wochen vor Kaunolu Bay gesichtet.

Gefährdet und gefährlich

Der Walhai, wissenschaftlich Rhincodon typus, zählt zur Gattung der Ammenhaiartigen. Die Fische gelten als sanftmütige Einzelgänger, werden geschätzt 100 Jahre alt und können eine Körperlänge von bis zu 20 Metern und ein Gewicht von 34 Tonnen erreichen.

Walhaie gelten weltweit als gefährdet. Ihre Population ist laut der DLNR seit 1975 um mehr als 50 Prozent geschrumpft. Die Organisation warnt ungeschulte Taucher außerdem davor, in Seile oder Netz verwickelte Tier zu retten. "Mit großen Tieren im Wasser in Kontakt zu treten, ist sehr gefährlich“, mahnt Jonathan Sprague, der als Wildtierbeauftragter auf Hawaii arbeitet.

Kapua Kawelo und Joby Rohrer würden auch in Zukunft erneut ähnlich handeln: "Wir kannten das Risiko, das wir eingegangen sind, haben es in Kauf genommen und es hat sich ausgezahlt."

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