Wie man die Hand von jemandem halten kann, den man vermisst

Wie man die Hand von jemandem halten kann, den man vermisst
Viele Menschen leiden zum wiederholten Mal in diesem Jahr an physischem Kontaktentzug. Ein Wiener Start-up reicht Einsamen die Hand – in Form einer speziellen, hautähnlichen Knetmasse.

Einmal mehr ist Abstandhalten das Gebot der Stunde. Das fällt, gerade in der Vorweihnachtszeit, vielen Menschen schwer – älteren, alleinlebenden oder verliebten, deren Partner weit weg wohnt. Die Wienerin Catharina Bond hat selbst lange im Ausland gelebt und weiß, wie schmerzlich es sein kann, von der Familie getrennt zu sein. Mit ihrem Start-up Hearts in Hands hat die Bildhauerin Sets zum Selbermachen entwickelt, mit denen man seinen persönlichen Handabdruck kreieren und verschenken kann (ab 49 € via hearts-in-hands.at). Das Ergebnis heißt „Bondee“ und soll bei Sehnsucht Abhilfe schaffen.

KURIER: Kann eine erhärtete Knetmasse wirklich einen Händedruck, eine menschliche Berührung ersetzen?

Catharina Bond: Es ist klar, dass man den physischen Kontakt zu einem Menschen nicht ersetzen kann – das würde ich mir nie anmaßen. Aber es ist das Allernächste, wenn es darum geht, eine Erinnerung oder Berührung nachzuempfinden. Es ermöglicht, mit einer geliebten Person, die – aus welchen Gründen auch immer – physisch nicht bei einem sein kann, spazieren zu gehen, die Lieblingsserie anzuschauen oder beim Videotelefonieren ihre Hand zu halten. Ich mag am liebsten kleine Abdrücke, die ganz in der Hand verschwinden. Die kann ich immer in der Jackentasche haben und kurz andrücken, wenn ich an die Person denke.

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