„Bevor man mit dem Lernen startet, macht man sich am besten einen Termin mit der Lehrkraft aus. Denn Pädagogen sind auch Lernberaterinnen. Bei jüngeren Kindern empfiehlt es sich, dass die Eltern beim Beratungsgespräch dabei sind“, rät Zins, Sprecherin der AHS-Direktoren in Österreich.
Das Gute bei einem Gespräch: „Je mehr Einblick Lehrpersonen in das bekommen, was Schülerinnen und Schülern zu schaffen macht, desto besser können sie beraten. Auch Klassenvorstände oder Beratungslehrpersonen sind in der Regel gute Ansprechpartner. Zudem hat jeder Standort Schülerberater und -beraterinnen.“
Droht „nur“ in einem Fach ein Nicht Genügend, sollte sich der Jugendliche auf das Fach konzentrieren. Ist er noch in einem anderen Fach gefährdet, so empfiehlt es sich, dass er sich bis zu den Ferien nur auf das Fach konzentriert, in dem am ehesten die Chance besteht, positiv abzuschneiden. „Ein Fach kann man notfalls gut in den Sommerferien nachlernen“, weiß die Pädagogin.
Meist raten die Lehrkräfte dazu, sämtliche Schul- und Hausarbeiten des laufenden Schuljahres zu wiederholen. „Je nach Alter schafft man es alleine, sich den Stoff einzuteilen. Bei jüngeren Kindern ist die Unterstützung durch die Eltern oder vielleicht auch Omas oder Opas nötig“, sagt Isabella Zins.
Bewährt hat sich, dass man sich den zu lernenden Stoff komplett durchschaut und sich im Kalender einträgt, wann man welches Kapitel durchmacht. Das erfordert natürlich Disziplin, die nicht jeder junge Mensch aufbringt. Eltern, Geschwister oder Freunde, mit denen man gemeinsam lernt, können da gute Helferlein sein.
„Für viele Jugendliche ist es eine gute Idee, gemeinsam mit Mitschülerinnen und Mitschülern zu lernen“, weiß Isabella Zins aus Erfahrung. „Allerdings sollte man darauf achten, dass man sich nicht vom Smartphone ablenken lässt. Am besten während der Einheiten das Handy auf lautlos schalten – oder besser – ganz ausmachen.“
Apropos Handy: Jugendliche – aber nicht nur die – hängen bis zu sechs oder gar acht Stunden täglich am Bildschirm. „Hier muss der Schüler oder die Schülerin Zeit umschichten, dann bleibt genügend Zeit zum Lernen“, macht Zins bewusst. Die Ausrede, man habe nicht genug Ressourcen, um sich mit dem Stoff auseinanderzusetzen, gilt also nicht.
Allerdings: Nur Stoff auswendig zu lernen, ohne ihn auch zu verstehen, bringt langfristig nichts: „Ohne Verständnis ist nachhaltiges Lernen schwierig bis unmöglich“, macht Zins klar. Deshalb sei es ratsam, sofort aktiv zu werden, sobald Verständnisschwierigkeiten auftreten. Konkret heißt das: in die Förderstunden gehen, mit anderen lernen oder notfalls kurzfristig Nachhilfe nehmen.
Der Pädagogin ist bewusst, dass Lernen sehr anstrengend sein kann. Als Motivationskick sollte man sich vor Augen halten, „wie schön es ist , wenn die Anstrengung mit Erfolgserlebnissen belohnt wird“. Im Fall der Fünferkandidaten heißt das: Sie müssen das Schuljahr nicht wiederholen. Und das sind doch gute Aussichten.
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