„Hahn und Henne gelten vom Gesetz her als Nutztiere. Dem entsprechend streng sind die Auflagen für ihre Haltung“, sagt Reitl und hebt zunächst die Meldepflicht hervor. Die Behörde muss vom Privatbesitz informiert sein. Bricht etwa die Vogelgrippe aus – die hoch ansteckende Krankheit wird meist von Wasservögeln verbreitet –, müssen die Nutztiere in Sicherheit gebracht werden. Mitunter muss die Hühnerschar von Dezember bis März artgerecht unter Dach leben.
In Sicherheit
„Die sichere Verwahrung ist natürlich jeden Tag ein Thema“, sagt die Tierärztin aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn. Fuchs und Marder sind auch im urbanen Bereich unterwegs, mittlerweile wagen sich die Fressfeinde selbst untertags an ihre Beute. Bei Einbruch der Dunkelheit müssen die Vögel jedenfalls in den Stall; der Verschlag für Schlafplatz und Legenest sollte gedämmt sein.
Spezialfutter statt Küchenreste
„Hochgezüchtete Legerassen brauchen unbedingt Spezialfutter“, betont Reitl. Küchenreste decken den hohen Kalziumbedarf für das tägliche Ei in keiner Weise. Auch frisches Trinkwasser muss ausreichend angeboten werden. Mangelernährung geht an die Knochen und macht krank.
Symptome Ernst nehmen
„Geschlossene Augen, gesträubte Federn, Inaktivität, Appetitlosigkeit und Atemwegserkrankungen mit dem Hauptsymptom Rotz sind Alarmsignale“, sagt der Zoodoc. Hühner verbergen Schwäche aus angeborener Schutzmaßnahme so lange wie möglich. Zeigen sie also Symptome, ist der Tierarzt gefragt. Wer sich Federvieh in den Garten holt, sollte sich vorab um einen spezialisierten Veterinärmediziner umschauen. Im Ernstfall muss es schnell gehen.
Wenige Medikamente verfügbar
„Die Behandlung von kranken Legehühnern ist vom Gesetz her stark eingeschränkt“, sagt Reitl. Die Sicherheit der Ei-Konsumenten steht an erster Stelle. Da es sich um Lebensmittel produzierende Tiere handelt, sind nur sehr wenige Medikamente zugelassen. Oft stehen Arzneien – wie z.B. Impfungen – ausschließlich in riesigen Dosen für Massenbetriebe abgepackt zur Verfügung.
Der KURIER-Tiercoach warnt: „Ein krankes Tier muss rasch behandelt werden, andernfalls besteht die Gefahr, dass sich die ganze Schar ansteckt.“
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