Tiercoach: Last-Minute-Tipps für ein entspanntes Silvester mit Hund
Zu Mitternacht läuten die Glocken, dazu knallen Korken und Böller: Das neue Jahr wird in Österreich traditionell lautstark begrüßt.
„Ob auf dem Silvesterpfad oder im Garten – wo Feuerwerke krachen, haben Hunde nichts verloren“, sagt Zoodoc Katharina Reitl. Der KURIER-Tiercoach gibt Last-Minute-Tipps für den Countdown mit Vierbeiner. Schließlich sind manche von Natur aus ängstlich, andere durch schlechte Erfahrungen nachhaltig verschreckt. Eine gute Planung hilft, den Rutsch möglichst stressfrei zu überstehen.
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„Vor allem Halter von Welpen und Jungtieren, die noch nie Silvester erlebt haben, sollten am 31. Dezember keine großen Feiern planen“, sagt Reitl. Während sich Katzen bei Lärm, Zischen und Leuchten verkriechen, bleiben Hunde oft lieber an der Seite ihres Rudelführers.
Haben Vierbeiner bereits zu Halloween oder in der Jagdsaison nervös auf die Knallerei reagiert, sollte ihnen zu Silvester der Rückzug auf ein ruhiges Plätzchen erst recht ermöglicht werden. Die Transportbox im Keller bietet sich an, es kann aber auch das Auto in der Tiefgarage sein. Rund um Flughäfen sind Feuerwerke verboten.
Jalousien und Kopfhörer dämpfen den Lärm
Daheim können ein gemütlicher Fernsehabend oder Musikberieselung die Angsthasen vom lauten Feiern draußen ablenken. Auch Jalousien dämpfen das pyrotechnische Spektakel. Spezieller Gehörschutz für Hunde ist einen Versuch wert. „Diese Kopfhörer, die auch bei der Jagd eingesetzt werden, sind nebenwirkungsfrei“, sagt der Zoodoc aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn.
„Thunder-Shirts“, also enge Mäntelchen, können Halt geben. Nicht zuletzt orientieren sich Vierbeiner am Besitzer, der sollte möglichst gelassen bleiben. Denn Nervosität überträgt sich von Mensch auf Tier und kann einen Teufelskreis auslösen.
Der Tierarzt kann individuell helfen
„Halter sollten rechtzeitig den Veterinärmediziner des Vertrauens aufsuchen“, rät Reitl. Noch lassen sich individuelle Lösungen finden. Eventuell helfen Notfalltropfen, Muttermilchproteine oder CBD-Hanf, den es unter anderem in Keksform gibt. Einige Hausmittel wirken auch kurzfristig.
Extrem sensible Hunde, die vor Angst dauerhecheln, das Fressen einstellen, zittern und sich nicht mehr lösen können, müssen medikamentös behandelt werden.
Der letzte Tag im Jahr kann schließlich ebenso durch umsichtige Planung entschärft werden. „Hunde sollten die letzte Gassi-Runde vor Einbruch der Dunkelheit drehen, Leine ist dabei Pflicht“, sagt die Tierärztin.
Katzenbesitzer holen ihren Freigänger schon untertags ins Haus. Nicht zuletzt müssen unbedarfte Vierbeiner vor schlechten Erfahrungen geschützt werden.
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„Reden Sie bald mit den Nachbarn“, gibt der KURIER-Tiercoach einen letzten Tipp: „Die denken vielleicht gar nicht daran, was sie Ihrem Haustier mit dem Feiern antun.“
Fragen an den KURIER-Tiercoach an tiercoach@kurier.at
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