Tiercoach: So kommen Haustiere gesund über die Feiertage

Haustiere sind süß anzusehen, aber auch mit einer großen Verantwortung verbunden.
Hund und Katze können sich an zerbrechlichem Dekor verletzen, fette Leckerbissen zu Durchfall führen.

Wer heuer bei der Weihnachtsdekoration nach dem Trend geht, verzichtet auf Lametta und Engelshaar. Ein Christbaum in natürlicherer Variante ist angesagt – vorzugsweise mit Schmuck in Rot.

„Die dünnen Metallstreifen bzw. feinen Drähte, die sich um die Pfoten wickeln und beim Verschlucken den Darm verletzen können, sind nicht mehr so das Thema“, weiß Zoodoc Katharina Reitl aus der Praxis, dem Umweltbewusstsein sei Dank. Andere Gefahren für Hunde und Katzen bestehen aber alle Jahre wieder. Der KURIER-Tiercoach erklärt, wie die Vierbeiner gesund über die Feiertage kommen.

Obacht beim Baumschmuck

„Man darf sich mit einem Haustier nicht auf Gewohnheiten verlassen, vor allem nicht, wenn es die ersten Weihnachten sind“, sagt Reitl. Der Baum muss fest verankert sein, Glaskugeln, die zum Spielen einladen und brechen können, müssen jedenfalls außer Reichweite gehängt werden.

Flackernde Wachskerzen – auch am Adventkranz – sind insbesondere für Jungtiere interessant – und brandgefährlich. Ein erleuchteter Christbaum darf nie unbeaufsichtigt bleiben.

„Sternspucker sind genauso ein No-Go“, sagt die Tierärztin aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn. Schlagen Funken auf das Fell, verletzen sie die Haut.

Vorsicht mit Naschereien

„Fressen von ungünstigen Sachen ist ein großes Problem rund um den Heiligen Abend“, sagt die Expertin. Manche Vierbeiner verschlingen, was ihnen vor die Schnauze kommt. Schokolade im Übermaß – eventuell samt Alufolie – kann vor allem die Gesundheit von Hunden beeinträchtigen; das im Kakao enthaltene Theobromin ist für sie giftig.

Auch das Verwöhnen mit Resten vom Festtagsschmaus bzw. ungewohnte Leckereien vom Teller können auf die Verdauung schlagen. „Eine Diätänderung macht nicht sofort fett, aber vor allem Allergiker leiden schnell unter einer Magen-Darm-Verstimmung“, warnt Reitl. Das Haustier plagen mitunter Schmerzen, den Halter mühsame Putzarbeiten. Ob der Schmalztiegel in der Küche oder Pralinen mit Schnapsfülle: Was nicht für Hund bzw. Katze gedacht ist, muss gut verräumt werden: Gelegenheit macht Diebe. Im schlimmsten Fall droht eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse.

Achtung bei Geschenken

Viele Besitzer legen ihrem Schützling ein Packerl unter den Baum. „Nicht jedes Spielzeug ist gut. Leider gibt es diesbezüglich kein Gütesiegel“, bedauert der Zoodoc. Qualitativ minderwertige Federangeln etwa zerlegen sich allzu schnell, Teile können dann so wie z.B. zu kleine Bälle verschluckt werden. Grenzwerte für Schadstoffe fehlen. Die Eigenverantwortung des Halters ist gefragt.

Der KURIER-Tiercoach empfiehlt: „Kontrollieren Sie, was Tier-tauglich ist und was nicht. Feiern Sie Weihnachten mit Hausverstand.“

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