Tiercoach: Mit Gurt oder Box kommen Haustiere sicher ans Ziel

Tiercoach: Mit Gurt oder Box kommen Haustiere sicher ans Ziel
Vierbeiner dürfen von Gesetzes her nicht frei im Auto sitzen. Auch Hitze gefährdet sie.

Der Hund streckt die Schnauze in den Fahrtwind. Die Katze liegt eingerollt auf der Hutablage. Der Hamster schaut verschreckt aus der Schuhschachtel. Wenn Haustiere von A nach B müssen, tritt in Österreich die Ladungssicherungspflicht in Kraft. Werden die Bestimmungen nicht eingehalten, drohen Strafen von bis zu 5.000 Euro.

„Das Gesetz behandelt Haustiere beim Transport wie Dinge bzw. Insassen. Sie zu sichern, ist ein Muss, kein Sollte“, sagt Zoodoc Katharina Reitl. Der KURIER-Tiercoach erklärt, wie Vierbeiner unbeschadet ans Ziel kommen und was bei Autofahrten im Sommer noch zu beachten ist.

Sicherung mit Gurt und Brustgeschirr

„Hunde können mit einem speziellen Gurt gesichert werden“, sagt Reitl. Dieser verfügt an einem Ende über einen Karabiner für das Brustgeschirr, am anderen Ende weist er eine Sicherheitsgutschnalle für das Fix-System auf. An dieser kurzen „Leine“ kann der Vierbeiner zwar den Sitzplatz wechseln, ein Herumturnen auf der Rückbank ist aber nicht möglich.

Spezielle Transportbox

„Die meisten Hunde bevorzugen die eigene Transportbox, in der sie sich frei bewegen können“, sagt die Tierärztin aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn. Hunde, denen schnell übel wird, können derart gesichert auf dem Beifahrersitz transportiert werden. In der Regel bietet sich aber der Kofferraum als Standplatz für die Box an. Der Autolenker muss jedenfalls freie Sicht auf den Verkehr haben.

„Neuere Modelle haben einen Notausstieg auf der Rückseite. Bei einer Anschaffung sollte man auf dieses Extra achten“, empfiehlt der Zoodoc. Wird die Hecktüre bei einem Unfall eingedrückt, kann das Haustier damit rasch über den Innenraum aus der misslichen Lage befreit werden.

Kleiner Käfig für Kleintiere

„Katzen müssen für den Transport unbedingt in die Box“, betont Reitl. Ein Vierbeiner, der während der Fahrt im Auto springt, könnte den Fahrer erschrecken und so alle Insassen sowie andere Verkehrsteilnehmer gefährden. Aber auch Katzen, die friedlich ruhen, sind ein potenzielles Risiko. Bei einer Notbremsung würden sie lebensbedrohlich durch die Kabine geschleudert. Kleintiere aller Art werden übrigens am besten in einem kleinen Käfig mit Versteckmöglichkeit transportiert.

Hitze im Auto nicht unterschätzen

„In den Sommermonaten darf man die Hitze nicht unterschätzen“, sagt die Expertin. Die Temperaturen im Fahrzeug steigen innerhalb kürzester Zeit und belasten den Organismus. Coolpacks bzw. kühlende Decken, Mäntel oder Halsbänder helfen, ihren Körper kühl zu halten; geöffnete Fenster vorne reichen nicht. Daher dürfen Haustiere auch niemals im geparkten Auto allein zurückgelassen werden – es droht der Tod durch Hitzschlag.

Training für tierische Mitfahrer

Einen Tipp für jede Jahreszeit hat der KURIER-Tiercoach noch: „Je früher ein Haustier an den Pkw gewöhnt wird, desto eher wird es angstfrei mitfahren.“

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