Tiercoach: Warum Haustiere regelmäßig entwurmt werden sollen
Fadenwürmer, Rundwürmer, Plattwürmer – in Österreich gibt kaum ein Wildtier, das nicht von Parasiten befallen ist. Auch Haustiere können betroffen sein; selbst wenn sie nie ins Freie kommen.
„Es reicht ein Tier, um andere anzustecken“, sagt Zoodoc Katharina Reitl und verweist auf die Übertragungskette, die beim Wurmei beginnt und in manchen Fällen auch vor Menschen nicht Halt macht. Der KURIER-Tiercoach erklärt, welche Vorsorge sinnvoll ist, und wie die Behandlung erfolgt.
Empfehlungen und individuelle Lösung
„Die Österreichische Gesellschaft für Parasitologie empfiehlt ein bis vier Entwurmungen pro Jahr je nach Haltungsbedingungen“, weiß Reitl. Hunde etwa können Wurmeier aufnehmen, wenn sie beim Auslauf fressen, was ihnen vor die Schnauze kommt. Freigänger streifen die winzige Plage u.a. auf Streifzügen im Gras ab und nehmen sie bei Putzen des Fells auf. Wohnungskatzen stecken sich am ehesten über kontaminierte Schuhe im Vorzimmer an. Kaninchen und andere Kleintiere infizieren sich beim Züchter bzw. dort, wo viele Artgenossen auf kleinem Raum gehalten werden. In einer Studie wiesen knapp 20 Prozent der gewaschenen Hundepfoten Wurmeier auf; auch auf gereinigten Sohlen wurden in elf Prozent der ausgewerteten Fälle Eier entdeckt.
Vorsorge
„Eine einzelne Kotuntersuchung liefert kein verlässliches Ergebnis“, betont die Tierärztin aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn. Nicht mit jedem großen Geschäft werden Spuren der Parasiten ausgeschieden. Die Gabe von Entwurmungsmitteln erfolgt daher routinemäßig. Die Präparate sind in der Regel sehr gut verträglich.
In Absprache mit dem Experten
Der Veterinärmediziner findet in Absprache mit dem Halter eine maßgeschneiderte Lösung. Diese richtet sich nach dem Alter des Vierbeiners, nach dessen Gewohnheiten, Gesundheitszustand und Auslaufmöglichkeiten. So kann es etwa sinnvoll sein, Katzen, die besonders gerne jagen, jedes Monat prophylaktisch zu behandeln. Auch Haustiere, die chronisch an Durchfall leiden, müssen öfter versorgt werden. Für Patienten, die z.B. zu epileptischen Anfällen neigen, sind bestimmte Mittel ungeeignet.
Verschiedene Präparate
„Je nach Wurmart gibt es unterschiedliche Möglichkeiten“, sagt der Zoodoc. Tabletten, die mit verlockenden Geschmacksstoffen versehen sind, wirken rasch, müssen aber mit zeitlichem Abstand erneut verabreicht werden. Nur so können sie die Stadien der Wurmentwicklung durchbrechen. Das gilt auch für Pasten, die einfach ins Maul geschmiert werden. Darüber hinaus stehen Spots-on zur Verfügung, die oft als Kombinationspräparate gleichzeitig vor Zecken, Flöhen und Würmern schützen. Sie haben einer längere Wirkung, gehen über die Haut ins Blut und so zu den Würmern im Darm.
Würmer auch für Menschen gefährlich
Der KURIER-Tiercoach schließt: „Entwurmung ist nicht nur für Vierbeiner wichtig. Bandwürmer, aber auch Spulwürmer können auch für Menschen gefährlich sein.“
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