Etwa 15 bis 25 Minuten zum Einschlafen seien normal – wenn das Kind regelmäßig ein bis zwei Stunden braucht, um zur Ruhe zu kommen, sollte man sich Hilfe holen, rät Langer. „Auch, wenn es oft aufwacht und nicht ohne Hilfe wieder einschlafen kann.“ Schlechten Schlaf würden Eltern vor allem daran merken, dass Kinder gereizt und unruhig oder total überdreht sind. Ähnlich wie bei schlaflosen Erwachsenen.
„Im Schlafcoaching hätte jede Mutter gerne das perfekte Rezept“, aber Langer stellt gleich klar, dass dieses Rezept sehr individuell angepasst werden muss: Wichtig ist zu schauen, wie der Tagesablauf ist, Wachzeiten und Schlafritual müssen genauso berücksichtigt werden wie der Essensrhythmus und Zeit an der frischen Luft oder vor dem Bildschirm. „Wir machen uns ein Gesamtbild von der Familien- und Schlafsituation, jede Familie ist unterschiedlich.“
Genauso unterschiedlich können die Empfehlungen ausfallen – manche Kinder sollten kürzer wach sein, andere länger, manche brauchen vor dem Schlafen eine längere Ruhephase. „Es kann auch sein, dass die Eltern tagsüber zu wenig Zeit mit dem Kind verbringen und es will mit dem längeren Einschlafritual sein Nähebedürfnis befriedigen“, erklärt Langer. Ein Klassiker sei auch das Einschlafstillen – das ist lange praktisch und kann aber zur Belastung werden, wenn es nicht mehr ohne geht. Das Ziel ist dann, das Stillen sanft vom Einschlafen zu entkoppeln.
Von einem rät die Psychologin jedenfalls dringend ab: Sogenannte Schlaftrainings bei denen man das Baby kontrolliert schreien lässt. „Das Kind lernt nicht in Ruhe und sanft einzuschlafen, sondern ein Konzept der erlernten Hilflosigkeit, die sich auf das ganze Leben übertragen kann. Es hört aus Verzweiflung auf zu weinen, nicht weil es einen guten Umgang mit Schlaf lernt.“
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