Miss France trägt kurze Haare - und sorgt damit für Debatten

Miss France trägt kurze Haare - und sorgt damit für Debatten
Eva Gilles wurde am Wochenende zur ersten Miss France mit Kurzhaarschnitt gekürt. Nicht allen gefällt das.

Frankreich hat eine neue schönste Frau des Landes. Am Samstag wurde die Mathematikstudentin Eve Gilles in Dijon zur Miss France gekürt - doch das gefällt scheinbar nicht jedem. Denn die 20-Jährige ist die erste Frau mit einer Kurzhaarfrisur, genauer gesagt einem "Pixie Cut", die diesen Titel in der 103-jährigen Geschichte der Veranstaltung tragen darf.

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Nachdem der Miss-France-Wettbewerb zuletzt wegen Sexismus kritisiert worden war, gibt es nun keine Altersgrenze mehr. Auch Verheiratete, Frauen mit Tätowierungen und Transgender dürfen teilnehmen. In den sozialen Netzwerken wird der Jury nun vorgeworfen, eine "woke“ Entscheidung getroffen zu haben. Denn: Bei der öffentlichen Abstimmung landete Gilles nur auf dem dritten Platz. Das Publikum hätte lieber zwei andere Kandidatinnen gesehen.

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Politik mischt mit

Aus der Debatte über die kurzen Haare braute sich schnell ein Shitstorm über Gilles Körper zusammen. Zu androgyn und mager sei sie, so die Kritik in den sozialen Medien.

Aber Gilles findet auch Unterstützung - unter anderem in der Politik. Die linken Abgeordneten Fabien Roussel und Sandrine Rousseau stellten sich hinter die 20-Jährige. Gilles erlebe die Gewalt einer Gesellschaft, die nicht akzeptiere, dass Frauen sich in all ihrer Vielfalt selbst definieren.

Auch Miss France selbst hat sich in die Debatte eingeschaltet. Sie habe mit Kritik an ihrer Frisur gerechnet, schrieb sie auf der Social-Media-Plattform Instagram. „Aber ich habe nicht mit Kritik an meinem Körper gerechnet.“ Seinen Körper suche man sich nicht aus, eine Frisur könne man anpassen.

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