Tiercoach: Diese Hunde neigen zu Durchfall

Yorkshire Terrier sind laut Studie besonders anfällig für Durchfall.
Durchfall ist unangenehm – für alle Beteiligten. Der Halter bekommt das Gackerl kaum ins Sackerl, auf dem Teppich daheim ist die stinkende Bescherung nicht weniger mühsam zu beseitigen. In erster Linie freilich leidet der Vierbeiner; an Schmerzen, Schwäche, einer geschädigten Darmwand bis hin zum Dehydrieren durch allzu großen Flüssigkeitsverlust.
Jetzt haben britische Forscher Tierarztbesuche von mehr als zwei Millionen Hunden ausgewertet und festgestellt, dass vor allem sechs Rassen von Diarrhö betroffen sind: Malteser, Yorkshire Terrier, Zwergpudel, Cavapoo, Cockapoo und Deutscher Schäferhund.
„Wir sehen in der Praxis, dass Durchfall mit dem Alter zusammen hängt“, bestätigt KURIER-Tiercoach Katharina Reitl ein weiteres Ergebnis der britischen Analyse. Neugierige Jungtiere, die fressen, was ihnen vor die Schnauze kommt, strapazieren ihren Magen-Darm-Trakt oft über die Maßen. Genau so anfällig sind Senioren mit bereits geschwächtem Immunsystem bzw. chronischen Gesundheitsproblemen. Darüber hinaus zählen sensible Vierbeiner mit Unverträglichkeiten bzw. Allergien zum Patientenkreis.
Durchfall ist eine natürliche Reaktion des Körpers
„Durchfall ist an sich eine sinnvolle Reaktion des Körpers, um Krankheitserreger loszuwerden“, sagt der Zoodoc aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn.
Ist der Kot allerdings tagelang flüssig bis blutig-schleimig, muss der Veterinärmediziner zugezogen werden. Professionelle Hilfe ist zudem gefragt, wenn sich der Allgemeinzustand des Patienten zusehends verschlechtert, und das Gassigehen mit Schmerzen und übermäßigem Hecheln und Pressen verbunden ist.
„Es gibt verschiedene Ursachen für Diarrhö“, sagt Reitl. In den harmloseren Fällen stecken falsches Futter oder Stress dahinter. Schwerer wiegen bakterielle bzw. virale Infektionen, Parasiten sowie Erkrankungen von Organen, darunter Niere, Schild- oder Bauchspeicheldrüse.
Halter können bei der Abklärung der Auslöser mithelfen. Ein Tagebuch, das alle Nahrungsmittel und Leckerlis dokumentiert, kann allergische Reaktionen aufzeigen. Der Veterinärmediziner zieht Schlüsse aus Stuhl- und Blutproben bzw. aus Röntgen- und Ultraschall-Untersuchungen.
Kranke Hunde müssen viel trinken
„Wichtig ist, den Flüssigkeitsverlust rasch auszugleichen“, sagt die Tierärztin. Sie verweist auch auf Schonkost und nennt Hausmittel zur Behandlung.
Leinsamen und Flohsamenschrot haben stopfende Wirkung. Käsepappel- und Kamillentee beruhigen den Darm. Pflanzliche Arzneimittel, die Gerbstoffe enthalten, machen die Darmschleimhaut undurchlässiger. Nicht zuletzt tun Milchsäurebakterien dem Verdauungsapparat gut.
Patienten mit Magen-Darm-Problemen erholen sich meist schnell
Der KURIER-Tiercoach bestätigt schließlich die Aussage der Studienautoren: „Durchfallereignisse kommen bei Hunden sehr oft vor. Besitzer sollten nicht in Panik geraten, die meisten Patienten erholen sich schnell.“
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