Der Sportschuh aus der Bohne in einem ersten Praxistest
Er ist schneeweiß, jedenfalls, wenn er geliefert wird. Er ist wie alle anderen Modelle des Zürcher Sportschuh-Labels on ganz leicht. Und er trägt sich auch angenehm. Jedenfalls sieht man diesem Schuh auf den ersten Blick nicht an, dass er aus einer indischen Bohne hergestellt wird.
Auch die Skepsis österreichischer Konsumentenschützer (der KURIER berichtete im Vorjahr, Stichwort "Green washing") ist nach den ersten Metern mit dem neuen Cloudneo fast vergessen.
Noch etwas sieht man dem Cloudneo nicht an: Man kann ihn nicht beim Sporthändler seines Vertrauens für enormes Geld kaufen, man kann ihn nur online ordern und dann auch nicht kaufen, sondern nur mieten.
Die Idee dahinter: Ist der Schuh einmal hin, soll aus ihm nicht wie gehabt Sondermüll, sondern wieder ein Schuh werden. Daher sein Name. Der Hersteller wirbt: "Zu hundert Prozent." Die Experten vom VKI waren auf KURIER-Anfrage skeptisch.
Ja, es geht sich gut in diesem Schuh. So viel kann gesagt werden. Und er sieht auch nicht schlecht aus. Und er ist mit einem Blick auf den Klimawandel ein Schritt in die richtige Richtung der Produktion.
200 Euro sind schnell futsch
Weniger attraktiv ist hingegen sein Mietpreis: Knapp 30 Euro Gebühr pro Monat sind stolz, auch im Vergleich zu den an sich schon hochpreisigen herkömmlichen Modellen aus Zürich. Nach einer halbjährigen Miete ist man fast 200 Euro und dazu auch noch seinen Schuh los ...
Kunden und Kundinnen, die bisher weniger gute Erfahrungen mit on-Schuhen gemacht haben (das Obermaterial reißt im Bereich der großen Zehe gerne auf), merken allerdings leicht säuerlich an: Mehr als ein halbes Jahr hat auch der herkömmliche Schuh selten gehalten.
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