Der berühmte Karl Farkas habe sie im Kabarett Simpl „Herzele“ genannt, seine und somit auch ihre Kollegen Ernst Waldbrunn und Cissy Kraner wären „immer sehr reizend“ zu ihr gewesen. „Ich war ja damals die Jüngste.“
Erstes Theaterstück
Gegen Ende der 1950er-Jahre hat sie dann ihr erstes Theaterstück geschrieben, und das sei im Rahmen der Wiener Festwochen in der Josefstadt aufgeführt worden, elf weitere sollten folgen.
„Ich habe zu Hause geschrieben, während meine Kinder am Boden herumgewuselt sind“, erinnert sich die dreifache Mutter. Mit der Zeit kamen mehr als fünfzig Drehbücher für das Fernsehen hinzu, unter anderem für bekannte deutschsprachige Dauerserien wie Das Traumschiff oder Schlosshotel Orth.
Stolz sagt Beatrice Ferolli, dass sie für so gut wie alle in Österreich und Deutschland bekannten Schauspieler Rollen geschrieben hat. Mario Adorf soll sie einmal dezent um Folgendes gebeten haben: „Ich möchte keinen Großvater spielen. Können Sie nicht einen Onkel aus meiner Rolle machen?“ Er durfte den Onkel Oliver geben. „Die Eitelkeit ist halt so eine Sache.“
Auch Sascha Hehn, der den Chefsteward Victor auf dem Traumschiff spielte, wünschte sich etwas von ihr: „Ich möchte mich einmal vom Hubschrauber abseilen und in den Swimmingpool springen. Kannst du dazu eine Szene für mich schreiben?“ Auch dieser Wunsch wurde erfüllt.
Seit 1976 schreibt Ferolli auch Romane. In ihrem Bücherregal im Salon stehen 16 Titel und daneben deren Übersetzungen. Vierzig Jahre hat sie an der Wiener Musikuniversität unterrichtet und vor ihrer Professur den Musicalkurs gegründet. Auch daran erinnert sie sich sichtlich gerne: „Ich habe gerne mit jüngeren Leuten gearbeitet.“
Peter Rabl hat ihr dann in seiner Funktion als KURIER-Chefredakteur eine Kolumne auf der Seniorenseite eröffnet, die sie sieben Jahre lang mit großer Leidenschaft geschrieben hat.
Sie könnte zufrieden sein mit ihrem Berufsleben. Ist sie aber nicht. Beatrice Ferolli sagt von sich selbst: „Ich kann nicht im Gestern leben. Ich schöpfe meine ganze Lebensenergie aus neuen Projekten.“
Die Pandemie hat ihr jedoch zuletzt einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht. Niemand fragt mehr nach ihr, beklagt sie sich: „Vor Corona stand ich noch in drei Theaterstücken auf der Bühne, aber seit Monaten habe ich keinen einzigen Lesetermin mehr bekommen.“
Kommentare