Allergiebeschwerden: Schnelle Hilfe aus der Apotheke

Allergiebeschwerden: Schnelle Hilfe aus der Apotheke
Rezeptfreie Antiallergika werden immer stärker nachgefragt und haben sich weiterentwickelt, sagt Apothekerin Susanne Ergott-Badawi.

Beschwerden, die durch eine allergische Reaktion auf Pollen auftreten, sind mehr als ein bisschen Schnupfen, der schnell wieder vorbei geht. „Es ist nicht gut, wenn man allergische Beschwerden nicht behandelt“, sagt Mag. pharm. Susanne Ergott-Badawi. Als angestellte Apothekerin in einer Wiener Apotheke ist sie vor allem im Frühjahr für viele Betroffene eine erste Anlaufstelle. Und sie bemerkt immer wieder, dass Patienten nicht richtig informiert sind. Daher rät sie dringend dazu, Symptome ernst zu nehmen. 

Denn man müsse sie nicht aushalten und sich quälen, im Gegenteil. Schließlich ist das Immunsystem durch die überschießenden Reaktionen aus dem Gleichgewicht geraten. „Die Patienten sollten rasch zur für sie richtigen Therapie kommen. Es ist wichtig, dass die Symptome behandelt werden, damit es nicht zu einer Verschlechterung und dem sogenannten Etagenwechsel kommt.“ Was meist als Jucken in den Augen und Niesen beginnt, wandert also tiefer in die Atemwege und kann in der Lunge Asthma auslösen.

Große Angebotsvielfalt ist verfügbar

Das Angebot an Präparaten, um die Allergiesymptome zu mildern, ist mittlerweile umfangreich geworden – sicherlich auch eine Folge der steigenden Allergikerzahlen. Das zeigt sich unter anderem am Markt für rezeptfreie Antiallergika. „Der Allergiemarkt ist in den letzten Jahren stetig gewachsen“, heißt es von IQVIA. Das global tätige Unternehmen ist spezialisiert auf die Auswertung und Analyse von gesundheitsbezogenen Daten. Ein Grund für den Anstieg, besonders bei rezeptfreien Medikamenten seien nicht nur steigende Allergikerzahlen sondern auch Veränderungen in der Allergiesaison. „Sie beginnt immer früher.“

Individuelle Belastung

Wenn Betroffene zu ihr in die Apotheke kommen und um Rat fragen, versucht Susanne Ergott-Badawi zuerst herauszufinden, „wie schwer die Beschwerden sind und wie sehr sich die Person dadurch belastet fühlt.“ Manche finden mit schützenden Nasensprays oder Augentropfen das Auslangen, andere wiederum haben mit kombinierten Präparaten eine bessere Lebensqualität. „Antiallergische Tabletten, die die Ausschüttung von Histamin verhindern, wirken gegen alle Beschwerden, nicht nur eine spezifische. Sie machen auch nicht mehr so müde wie frühere Medikamente.“

Immer wieder muss sie allerdings mit einer Fehlmeinung aufräumen. Viele von den Symptomen einer Pollenallergie Geplagte wünschen sich nämlich „natürliche“ Präparate. „Grundsätzlich gibt es aber keine natürliche Hilfe. Antiallergische Tabletten sind zwar oft rezeptfrei, aber sie enthalten dennoch Wirkstoffe.“

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