"Hitzewellen sind für vulnerable Personen eine ganz besonders große Herausforderung. Achten Sie daher bitte nicht nur auf sich selbst, sondern auch auf Kinder und ältere Menschen in Ihrem Umfeld. Und zögern Sie nicht, bei kritischen Anzeichen unter der Nummer 144 einen Notruf abzusetzen", appelliert Jürgen Grassl, Bundesschulungsleiter des Samariterbundes.
2. Ausreichend trinken, gesund essen
An Hundstagen ist es besonders wichtig, ausreichend zu trinken. "Unser Körper verliert durch das Schwitzen viel Flüssigkeit - deswegen sollte man bei Hitze mindestens drei Liter am Tag aufnehmen. Zu empfehlen sind Leitungswasser, Mineralwasser oder verdünnte Fruchtsäfte", sagt Samariter Grassl. Besonders ältere Menschen verspüren oft weniger Durst und vergessen dadurch auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr. "Motivieren Sie ältere Menschen, aber auch Kinder, zum Trinken", appellierte der Experte. Getränke, die Alkohol, Zucker oder Koffein beinhalten, sollten vermieden werden.
"Leichte Kost mit viel Gemüse, tut im Sommer gut", gibt die Umweltberatung den Tipp aus.
3. Richtig kleiden
Um der Hitze des Sommers zu entkommen, sollte sich - wer kann - tagsüber im Schatten oder in abgedunkelten Räumen aufhalten. Bei dringend notwendigen Tätigkeiten im Freien ist auf Sonnenschutz, Kopfbedeckung und luftige Kleidung, am besten aus Baumwolle, zu achten. "Besonders Kinder sollten auch im Wasser eine Kopfbedeckung tragen, um die Gefahr eines Sonnenstichs zu vermindern", rät der Samariter.
"Das Material der Kleidung ist im Sommer nicht egal", erkärt die Umweltberatung. Kleidung aus Naturfasern ist wesentlich luftiger als solche aus Kunstfasern. Besonders angenehm auf der Haut ist Leinen. Dagegen kann Kleidung aus synthetischen Fasern bei extemen Außentemperaturen einen Hitzestau verursachen. Zudem bleibt der Schweiß am Körper, da Polyester kaum Feuchtigkeit aufnehmen kann; er wird dort von Bakterien zersetzt, was zu unangenehmen Gerüchen führt.
Den besten Schutz vor Sonnenstrahlen bieten Kleidungsstücke, die dicht gewebt, dunkel und trocken sind. Spezielle Out-Door Textilien weisen einen UV-Schutzfaktor vergleichbar mit dem Lichtschutzfaktor bei Sonnencremes auf. "Beim Kauf von UV-Schutzkleidung sollte man neben dem angegebenen UPF (Ultraviolet Protection Factor) auch immer darauf achten, dass dieser dem Standard 801 entspricht. Dieser misst den Sonnenschutzfaktor unter ungünstigsten Bedingungen und zertifiziert dann den niedrigsten Wert, der in allen Tests erreicht wurde", heißt es in einer Aussendung von IBG, Österreichs größte Unternehmensberatung im Bereich des Betrieblichen Gesundheitsmanagements.
Darüber hinaus wird empfohlen, eine Sonnenbrille zu tragen. Das unsichtbare Licht aus der Sonne kann die Augen nachhaltig schädigen.
4. Abkühlung verschaffen
Um den Körper auf einer gesunden Temperatur zu halten, können Hitzegeplagte "ein feuchtes Tuch in den Nacken legen, ein kühles Fußbad nehmen, die Armbeugen in kaltes Wasser tauchen und lauwarm duschen", heißt es bei die Umweltberatung. Im Raum aufgehängte feuchte Tücher oder die Wäsche am Wäscheständer sorgen ebenfalls für angenehmere Luft, weil die Verdunstung der Luft Wärme entzieht.
Von Klimageräten halten Konsumentenschützer weniger. Die Modelle - es zwei verschiedene Arten - zählen zu den Stromfressern. Vor allem die in der Anschaffung günstigeren Geräte sind im Betrieb oft ineffizient, da sie die Wärme nur schlecht ableiten können.
Ventialtoren sind ein guter Kompromiss, wie die Umweltberatung festhält: Der Ventilator verbraucht nur einen Bruchteil der Energie, die eine Klimagerät verbraucht. Er sorgt dafür, dass die Hitze im Raum nicht steht. Die Luft, die an der Haut vorbeistreicht, bewirkt, dass sich dieselbe Raumtemperatur kühler anfühlt. Ein weiterer Vorteil: Ventilatoren heizen nicht wie Klimageräte die Umgebungsluft vor dem Fenster noch stärker auf. Spezielle Modelle versprühen zusätzlich Wasser. Durch die Verdunstung wird der Luft Wärme entzogen, die Raumluft fühlt sich weniger heiß an.
5. UV-Belastung checken
Wer das Haus im Hochsommer verlässt, kann neuerdings davor die aktuelle UV-Strahlung prüfen und via einer neuen Handy-App sehen, ob und wann Sonnenschutz notwendig ist. „SunSmart Global UV-App“ wurde von der Weltgesundheitsorganisation (WHO), der Weltwetterorganisation (WMO) und UN-Partnern entwickelt. Sie steht im Apple-App- und im Google-Play-Store kostenlos zur Verfügung - auch in deutscher Sprache. Ziel ist, Menschen zu warnen und damit das Risiko von Hautkrebs und Augenschäden durch UV-Strahlung zu verringern.
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