Abspülen macht gesund

Anstrengend aber gesund: Geschirr mit der Hand waschen reduziert Allergien bei Kindern. Eine neue Studie belegt wieder einmal die sogennannte "Hygiene-Hypothese", dass ein wenig Schmutz gesund für Kinder ist.

Im Kinderärzte-Fachmagazin Pediatrics vergleicht eine Studie Kinder in Familien, die ihre Teller mit der Hand waschen mit solchen, die nach dem Essen alles in die Geschirrspülmaschine einräumen. Die Wissenschafter um Dr. Bill Hesselmar (Göteborg) stellten fest, dass nur 23 Prozent der Kinder in Handwäsche-Familien unter Ekzemen leiden und 38 Prozent in Geschirrspüler-Familien.

Es gehe nicht um darum, selbst das Geschirr zu waschen, betonen die schwedischen Forscher, die mehr als 1000 Kinder im Alter von 7 und 8 Jahren beobachteten. Sondern die Wirkung zeigt sich dadurch, dass die Kinder von Tellern essen, auf denen bekannterweise mehr Bakterien hängenbleiben als nach einer Maschinenwäsche.

"Wenn jemand - besonders in den ersten Jahren - Mikroben ausgesetzt ist, stärkt das das Immunsystem und macht es flexibler", erklärt der Studienautor.

Tiere helfen gegen Allergien

Verstärkt wurde der Effekt in Familien, die Nahrungsmittel direkt bei Bauern kaufen. Frühere Studien zeigten auch andere Faktoren, die Allergien bei Kindern verhindern: Haustiere, leben am Bauernhof und Fisch essen.

Eine wichtigten Effekt haben auch die sozialen Bedingungen: überfüllte Wohnungen und ein ärmere Verhältnisse führen auch zu weniger Allergien.

So bewirken besonders übervorsichtige Eltern manchmal das Gegenteil: Wer seine Kinder mit einem möglichst sterilen Umfeld vor Krankheiten schützen will, macht es um so angreifbarer, wenn es dann mit Keimen und Bakterien in Verbindung kommt.