Star aus "Bill Cosby Show" erntet Spott für Supermarktjob

Mit seiner Rolle in der "Bill Cosby Show" wurde Geoffrey Owens einst bekannt. Sein Job in einem Supermarkt sorgt nun für Wirbel.

Viele versuchen in Hollywood ihr Glück, nur den wenigsten gelingt der große Durchbruch. Auch Geoffrey Owens war der ganz große Ruhm nicht vergönnt. Durch die Rolle des jungen Arztes "Elvin Tibideaux" in der weltbekannten "Cosby Show" erlangte er lediglich temporär Bekanntheit.

Heute verdient Owens, der insgesamt knapp sieben Jahre und in fünf Staffeln in der Sitcom mitspielte, in einem Supermarkt in Clifton, New Jersey, seinen Lebensunterhalt. Kürzlich wurde der US-Amerikaner dort an der Kassa von einer Kundin erkannt. Der Daily Mail sagte diese, dass sie gerade zusammen mit ihrer Ehefrau einkaufen gewesen sei, als sie Owens erkannt und Fotos von ihm gemacht habe. Zuhause angekommen verglich Karma Lawrence ihre Bilder mit Aufnahmen aus dem Internet. Nachdem sich ihre Annahme bestätigt hatte, spielte sie der Daily Mail die Fotos zu. Anfang der Woche begannen die Aufnahmen im Netz zu zirkulieren – und Owens wurde rasch zur Zielscheibe von Spott und Witzeleien.

Welle von Zuspruch

Auf den Shitstorm folge jedoch prompt eine Welle von Zuspruch in den sozialen Medien. Etliche Kollegen sprangen Owens zur Seite und machten deutlich, dass es normal sei, zwischen TV-Engagements andere Jobs anzunehmen. Der Schauspieler und frühere Football-Profi Terry Crews twitterte, ein ehrlicher Job sei nichts, wofür man sich schämen müsse. Er selbst habe nach der Football-Karriere geputzt - "wenn es nötig wäre, würde ich es wieder tun". Filmemacher Tyler Perry sagte, er habe großen Respekt: "Das macht einen wahren Künstler aus." Perry bot Owens direkt einen Job an. Auch "Scrubs"-Star Zach Braff stärkte Owens den Rücken. "Gegen einen Mann auszuteilen, der auf ehrliche Art und Weise seinen Lebensunterhalt verdient, ist echt beschissen", twitterte er.

"Habe mich nicht lange geschämt"

Auch Owens selbst meldete sich zu Wort. "Es ist überwältigend, auf positive Art und Weise", sagte der 57-Jährige in der ABC-Sendung "Good Morning America" am Dienstag. Und weiter: "Glücklicherweise habe ich mich nicht lange geschämt."

Owens hatte von 1985 bis 1992 die Rolle des immer optimistischen Elvin Tibideaux in der Show von Schauspieler Bill Cosby übernommen, danach aber auch in anderen TV-Serien und Theaterstücken mitgespielt. Zudem hält der Yale-Absolvent seit Jahren Schauspielkurse an mehreren Universitäten, darunter Yale und Columbia, ab. An der Supermarktkasse habe er gearbeitet, um flexibel auf Castings und kleine Engagements reagieren zu können. "Es gibt keine Arbeit, die höhergestellt ist als eine andere", betonte Owens in "Good Morning America". "Die eine mag besser bezahlt sein, bessere Sozialleistungen bieten und im Lebenslauf besser aussehen, aber sie ist nicht höhergestellt. Jede Arbeit ist wertvoll."

Auf Nebenjobs angewiesen

Wie Vox.com berichtet, sind Schauspieler in den USA tatsächlich sehr häufig auf Nebenjobs angewiesen, um die Zeit zwischen Engagements zu überbrücken. So würden etwa zwei Drittel aller Mitglieder der Screen Actors Guild (SAG), eine mit der American Federation of Television and Radio Artists (AFTRA) verbundene Gewerkschaft für Schauspieler, weniger als 1.000 Dollar pro Jahr durch Schauspielerei verdienen.

Um Owens und andere Schauspieler, die sich während ihrer Karriere mit Aushilfsjobs behelfen müssen und mussten, zu würdigen und das Tabu rund um vermeintlich minderwertige Arbeit zu brechen, rief der Screen Actors Guild den Hashtag #ActorsWithDayJobs ins Leben.

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