Forscher gehen Frage nach: Ist James Bond Alkoholiker?

Australische Wissenschaftler haben analysiert, ob die Filmfigur ein problematisches Trinkverhalten hat. Das Ergebnis ist eindeutig.

Wenn jemand einen Martini "geschüttelt, nicht gerührt" bestellt, kann es sich nur um einen handeln: Bond, James Bond. Und wenn man es sich so recht überlegt, bestellt der Geheimagent in seinen Filmen ziemlich oft einen Martini. Oder Bier – oder Champagner – oder Wodka pur. Ein Zeichen für ein problematisches Trinkverhalten? Wissenschaftler sind dieser Frage nachgegangen.

Schweres chronisches Alkoholproblem

Für die Studie, die im Fachblatt Medical Journal of Australia veröffentlicht wurde, haben Forscher der Universität Otago in Neuseeland in Summe 24 Bond-Filme aus den Jahren zwischen 1962 und 2015 analysiert.

Das Ergebnis: "James Bond hat ein schweres chronisches Alkoholproblem. Er sollte in Erwägung ziehen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen und andere Strategien für den Umgang mit Stress am Arbeitsplatz zu finden", wie es im Forschungsbericht wortwörtlich heißt.

Tödlicher Promille-Wert

Die Zahlen sprechen für sich: Im Schnitt trank Bond 4,5 Mal pro Film Hochprozentiges. In einer Episode griff er ganze sechs Mal zum Cocktail "Vesper", ein Getränk aus Gin und Wodka. Das entspricht 24 Einheiten Alkohol. Um diese Zahl in Relation setzen zu können: In Österreich entspricht eine Alkohol-Einheit einem viertel Liter Wein, einem halben Liter Bier oder zwei Gläsern Sekt.

In seinem trinkfreudigsten Streifen müsste der Promillegehalt in seinem Blut außerdem bedrohlich hoch gewesen sein, schildern die Forscher. Zudem habe er besonders oft vor dem Autofahren, Glücksspiel mit hohen Geldeinsätzen, dem Hantieren mit komplexen Maschinen, dem Kontakt mit gefährlichen Tieren, extremer und gefährlicher körperlicher Ertüchtigung und Sex mit Feindinnen Alkohol konsumiert. Bei letzterem seien nicht selten Waffen oder Messer im Bett zugegen gewesen.

"Bemerkenswerte Trends während des Untersuchungszeitraums waren ein Rückgang der Verwendung von Alkohol als Waffe und eine Zunahme der Anzahl von Alkoholprodukten in seiner Umgebung", heißt es zudem. Sein Martini-Konsum sei jedoch "beständig gewesen". Und: Auch die Frauen in den Bond-Filmen griffen regelmäßig zu diversen Drinks. Der Konsum der weiblichen Hauptdarstellerinnen sei im Untersuchungszeitraum konstant - "und gelegentlich exzessiv" - gewesen.

In die Pflicht nehmen die Forscher schließlich auch Bonds Arbeitgeber. Dieser müsse "verantwortungsvoller" werden "und ihn an Unterstützungsdienste weiterleiten und seine eigene Trinkkultur am Arbeitsplatz verändern".

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