Firefox macht iPhone und Android Konkurrenz

Firefox OS
Browser-Hersteller Mozilla bringt ab Sommer ein eigenes mobiles Betriebssystem.

Er zählt in Österreich zu den populärsten Internet-Browsern: Firefox ist jenes Programm, mit dem Nutzer hierzulande vorwiegend ins Internet einsteigen. Auch weltweit hält sich die Software neben dem Internet Explorer und Googles Chrome immer unter den Top Drei. Nun wagt Mozilla, der Entwickler von Firefox, den Sprung auf das Mobiltelefon. Anstatt eines einfachen Browsers wurde gleich ein komplettes Betriebssystem entwickelt.

Ab Sommer wird es neben Apples iOS, Googles Android, Microsofts Windows Phone 8 und BlackBerry künftig also eine weitere Alternative für Konsumenten geben.

Offen

Um sich von der Konkurrenz abzuheben, macht Firefox OS einiges anders. Alle Apps, die dafür entwickelt werden, müssen nicht mehr in einer eigenen Programmiersprache geschrieben werden. Stattdessen setzt das System auf den Web-Standard HTML5, den schon einige Internet-Seiten nutzen. Der Vorteil dabei: Bestehende Online-Dienste können ohne viel Aufwand für Firefox OS angepasst werden. So wird es von Anfang an Facebook und Twitter, aber auch etliche Spiele geben. Einkäufe auf dem integrierten Marktplatz müssen zudem nicht via Kreditkarte beglichen werden, sondern können bequem auf die Handy-Rechnung gesetzt werden.

Mozilla betont schließlich, dass man im Gegensatz zu Plattformen wie iOS oder Android alles sehr offen und transparent gestalten will. Man sei nicht Profit-orientiert und werde das eigene Interesse nicht über jenes der Kunden stellen.

Außenseiter

Auf den ersten Blick wirkt das Vorhaben von Mozilla naiv. Selbst Microsoft und dessen tiefe Budget-Taschen haben es bis dato nicht geschafft, Windows Phone 8 stärker zu verbreiten und die Phalanx aus iPhone und Android zu durchbrechen. Der Marktanteil liegt bei einem einstelligen Prozentsatz. Mozillas Chancen stehen allerdings insofern nicht schlecht, da gleich zu Beginn viele wichtige Partner gewonnen werden konnten. Insgesamt 18 Mobilfunker als aller Welt unterstützen das neue System. Darunter befindet sich auch die Deutsche Telekom, die als einer der ersten Anbieter Firefox-OS-Handys ins Portfolio aufnehmen.

Das Unternehmen wolle im Interesse seiner Kunden freie Wahlmöglichkeiten schaffen und setze deswegen auf offene Plattformen. „Der Launch des ersten Smartphones mit dem neuen Firefox-Betriebssystem in Europa ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu mehr Wettbewerb der Ökosysteme“, sagte Telekom-Chef René Obermann bei der Vorstellung.

Die Geräte

Auch seitens der Smartphone-Hersteller gibt es Unterstützung: Zum Start sind Geräte von LG, Huawei, ZTE und Alacatel verfügbar. Dabei ist ein günstiger Kaufpreis angepeilt. Erste Smartphones mit Firefox OS wird es in Polen und Spanien geben, weitere europäische Länder werden folgen.

Kommentare