Die Idee zu seinem Youtube und Instagram-Channel Infos teilen mit Adam kam erst später im Laufe der Lockdown- und Homeschooling-Phasen. Darin stellt der Wiener mit ägyptischen Wurzeln in gewähltem Deutsch seine Lieblingsbücher vor. Er beschreibt eloquent und lebhaft, worum es geht, was er sich beim Lesen gedacht hat und warum er das Buch weiterempfehlen würde. Und das passiert inzwischen fast im Wochentakt, denn Adam liest schnell. „Wenn ich keine Schule habe, lese ich 300 Seiten in zwei Tagen durch.“
Sein sicheres Auftreten in den Videos und die lebhaften Erzählungen von den Büchern hat er sich dabei spielerisch erarbeitet: „Früher habe ich bei jedem zweiten Wort gestottert.“ Das kann man sich im Gespräch mit Adam heute gar nicht mehr vorstellen.
„Die Videos haben mir geholfen, das Stottern loszuwerden. Ich spreche zuerst einmal vor, was ich sagen will und lese den Text dann von einer Tafel ab, die in meinen Gedanken ist.“ Hinter der Kamera steht übrigens fast immer seine Mutter, die ihm auch mit seinem Social-Media-Aufritt hilft.
Inzwischen macht der sympathische Elfjährige sogar Videos auf Englisch. „Früher habe ich englische Bücher gemieden, weil ich nicht so gut englisch konnte. Aber jetzt bin ich in einer bilingualen Klasse und habe begonnen Bücher von Roald Dahl zu lesen.“ Da schien es ihm logisch, dass er in seinen Videos englische Lieblingsbücher auch auf Englisch vorstellt.
Ob er echte Bücher liest oder eBooks ist ihm eigentlich egal: „Je nachdem, was verfügbar ist. In der Coronazeit sind mir auch schon die Bücher ausgegangen, dann bin ich auf eBooks umgestiegen.“
Inzwischen haben sogar schon Buchautoren auf seine Videos reagiert und sich für die Rezension bedankt. „Toll gemacht!! Man hört, dass du richtig in Doggerland eingetaucht bist“, lobt ihn etwa der Autor Daniel Bleckmann.
Unterstützung gibt es auch von den Wiener Büchereien, die seine Leidenschaft bemerkt und gefördert haben. Adam kommt mit seinen Empfehlungen hier regelmäßig in den Social Media Kanälen vor.
Nicht zuletzt bleibt die Frage, was Gleichaltrige davon halten: „Meine Mitschüler haben das mitbekommen und finden meinen Insta-Account cool.“ Und definitiv besonderer als einen weiteren Gaming-Kanal.
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