Ich seh', ich seh' – was du hörst!
Ihnen liegt ein physikalisches Prinzip zugrunde – die Wellenübertragung. Sie ist der Grund dafür, dass wir sprechen, hören und so miteinander kommunizieren können. Aber wie soll man sich Dinge vorstellen können, die man nicht sehen kann?
Mit unserem heutigen Experiment zeigen wir dir, wie du Schallwellen selbst und ganz einfach sichtbar machen kannst. Du brauchst dafür nur einen Papierbecher, ein Stück Backpapier, ein Gummiringerl und etwas Salz. Stelle den Becher auf den Tisch und bespanne ihn mit einem Stück Backpapier, das du mit dem Gummiringerl über der Becheröffnung fixierst.
So funktioniert’s
Nun streust du einen Teelöffel Salz auf das gespannte Backpapier und stellst den Becher vor dich auf den Tisch, ohne ihn zu halten. Beuge dich ganz nah zu ihm und singe einen kräftigen Ton. Probiere dabei hohe und tiefe Töne in unterschiedlichen Lautstärken aus. Was kannst du beobachten?
Die Salzkörner beginnen zu tanzen und bilden dabei manchmal sogar Kreismuster. Diese Muster entstehen durch die „Wellen“, die die Luft bildet, wenn du sprichst oder singst.
Dabei funktionieren Schallwellen im Grunde ähnlich wie Wellen im Wasser. Wirfst du einen Stein in ruhiges Gewässer, kannst du das gut beobachten: Von der Stelle ausgehend, an der dein Stein im Wasser landet, breiten sich die Wellen kreisförmig immer weiter aus. Wirfst du den Stein an Land auf den Boden, entstehen in der Luft ganz ähnliche Wellen. Denn der Stein drückt beim Aufprall die Luft zusammen. Anschließend dehnt sich die Luft wieder aus und gibt diese Welle an die angrenzenden Luftbereiche weiter. Diese „Welle“ ist genau der Schall, den du als „Klonk“ am Boden oder „Platsch“ im Wasser hören kannst.
Das Backpapier funktioniert fast genauso, wie das Trommelfell in deinen Ohren. Die Schallwellen bringen dein Trommelfell zum Schwingen und lösen einen Sinnesreiz aus, der von deinem Gehirn zu Hörempfindungen umgewandelt wird.
Fragen zum Experiment der Woche sende an kurier@sciencepool.org
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