Warum Gemüse grillen kreativer ist als Fleisch auf dem Rost
Vielleicht liegt die Erklärung tatsächlich in der Evolutionsgeschichte: Schon zu Urzeiten brieten die Menschen Fleisch über offenem Feuer. Dieses Erbe wird heute nicht mehr aus Notwendigkeit, sondern aus Genuss zelebriert – Grillen ist eine beliebte Freizeitbeschäftigung des modernen Menschen. Dass dabei Fleisch nach wie vor die Hauptrolle spielt, ist hingegen nicht nachzuvollziehen. Wer einmal probiert hat, mit den Nebendarstellern – auch Beilagen genannt – zu experimentieren, wird mitunter überrascht sein. Ein paar Zucchini, Paprika, Zwiebel oder die eine oder andere Melanzani landen schon mal über glühenden Kohlen. Doch da geht mehr.
Viel mehr: Gemüse zu grillen ist nicht nur bunter, sondern auch geschmacklich vielfältiger als das obligate Stück Fleisch am Rost. Manche gehen sogar noch weiter und meinen: Wer bei seinen Gästen so richtig Eindruck schinden will, grillt Gemüse. Dazu braucht man auch keine Hightech-Geräte, ein ganz einfacher Grillrost reicht. Einige Tipps:
Schneiden
Ein wesentlicher Akt, egal, welches Gemüse geröstet wird und egal, ob man halbiert, viertelt oder in Längs- oder Querscheiben schneidet. Vor allem Gleichmäßigkeit ist angesagt: nicht zu dick oder zu dünn, damit alle Stücke zur gleichen Zeit durch sind.
Hart und zart
Für den Grill gibt es fast keine Ausnahmeregelungen: Nahezu jedes Gemüse kann hier zubereitet werden – sogar zarte Vertreter wie Blattsalate. Hier sind vor allem jene mit kräftigeren Blättern wie Romana oder Chicorée ideal.
Vorgaren
Das ist der richtige Umgang mit Dickhäutern. Erdäpfel, Rote Rüben, Artischocken oder Mais am besten ein kurzes, dafür kochendes Bad angedeihen lassen, bevor sie auf den Grill wechseln.
Salzen
Für die meisten Gemüsesorten braucht man keine langwierigen Grillvorbereitungen – sieht man von allfälligen Zerkleinerungsarbeiten ab. Das Einsalzen vor dem Grill-Akt ist lediglich den Melanzani vorbehalten, um die Bitterstoffe aus den Früchten zu ziehen. Das Gros des Grünzeugs hat dies aber nicht nötig.
Marinaden
Hier scheiden sich die Geister: Die einen plädieren für eine Einlegezeit in würzigen Marinaden, um dem tendenziell neutralen Geschmack von Gemüse entgegenzuwirken. Andere warnen davor, da Kräuter und Gewürze schnell verbrennen. Stattdessen nach dem Grillen nicht mit würzigen Saucen, Dips oder Kräutermarinaden sparen. Anders schaut es bei der Verwendung von Öl aus. Sofern keine Grillschalen benutzt werden, ist das Bepinseln mit etwas Öl wichtig – das sorgt nämlich für eine optimale Hitzeübertragung zwischen Grill(-stäben) und Gemüse. Und mit einem mit Knoblauch oder Chili aromatisierten Öl kommt gleich Aroma dazu.
Hitze
Logisch, dass sie unterschiedlich verteilt ist – was auch auf das Grillgut Auswirkungen hat. Nach den ersten Minuten des schnellen Anbratens empfiehlt es sich gerade für Gemüse, in kühlere Randzonen zum Fertiggaren zu wechseln.
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