Ukraine-Krieg: Veggie-Marke Hermann wird eingestellt
Obwohl der Veggie-Markt wächst, sind die oberösterreichischen Unternehmer Hermann und Thomas Neuburger gezwungen, die Marke Hermann vorübergehend stillzulegen. Gründe dafür sind die Auswirkungen von Corona und der aktuellen Ukraine-Krise, wie das Unternehmen überraschend in einer Aussendung am Freitag mitteilte.
Die aktuell immensen und für die Zukunft nicht prognostizierbaren Kostensteigerungen in den Bereichen Rohstoffe, Energie und Transport machen es unmöglich, den Geschäftsbetrieb in der aktuellen Form aufrechtzuerhalten.
"Wie die Zukunft der vegetarischen Produktlinie aussieht, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch ungewiss", heißt es. "Um unsere Produkte weiter zu einem leistbaren Preis anbieten zu können, müssten wir nicht vertretbare Abstriche bei der Qualität machen. Die Zutaten zu strecken, auf Bio zu verzichten oder Zusatzstoffe hinzuzufügen – das kommt nicht infrage", so die beiden Unternehmer.
"Wir können diese Kosten nicht an unsere Kunden weitergeben und müssen gleichzeitig mit vorausschauender unternehmerischer Sorgfalt handeln. Das lässt uns keine andere Wahl als erstmal schweren Herzens diesen Schritt zu gehen", so Hermann Neuburger, "wir bitten dabei um Verständnis, dass wir zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht mehr dazu sagen können."
Die Lage soll jetzt evaluiert werden: Sobald sich die Situation stabilisiert hat und berechenbar geworden ist, sollen Lösungen gesucht werden.
Das Vater-Sohn-Gespann gründete von neun Jahren die Veggie-Marke und erweiterte sukzessive das Sortiment um Schnitzel oder Nuggets. Hauptbestandteil ihrer fleischlosen Linie sind Kräuterseitlinge, also Pilze: Für diese errichteten sie um mehrere Millionen Euro eigene Zuchthallen auf ihrem Betriebsgelände.
Bekannt wurden die Mühlviertler eigentlich durch ihren Leberkäse - das Unternehmen Neuburger wurde 1948 gegründet.
Zum Schluss richten die Unternehmer einen Appell an die Konsumenten: "Es ist jetzt wichtiger denn je, beim Einkauf auf österreichische und regionale Produkte zu achten, um damit die heimischen Produzenten zu unterstützen. Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass unser Schicksal nicht auch noch andere trifft. Denn der Konsument kann mit seinem Einkauf bestimmen, wo die Wertschöpfung hingeht."
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