Empörung über Karikatur zur Homo-Ehe mit SS-Anspielung

Niederlande: Als weltweit erstes Land wurde dort 2001 die standesamtliche Ehe auch Homosexuellen zugestanden. In den Niederlanden verfügen homosexuelle Paare über dieselben Rechten und Pflichten wie für Heterosexuelle, darunter auch das Recht auf Adoption.
Die Karikatur zeigt SS-Männer in Regebogenfarben.

Eine Karikatur über Schwulen- und Lesben-Aktivisten mit Abspielung auf die Nazis hat in Australien heftige Reaktionen ausgelöst. Der Zeichner Bill Leak hat ein Truppe grimmig schauender Soldaten mit Uniformen in Regenbogenfarben gezeichnet. Titel: "Waffen-SSM". SSM steht für Same Sex Marriage (Ehe von Partnern gleichen Geschlechts). SS (Schutzstaffel) war die mordende "Elitetruppe" Hitlers.

Die Regenbogenfarben sind Symbol der Aktivisten, die gleiche Rechte für Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender-Menschen (LGBT) fordern. Leak kommentierte mit der Karikatur die Volksabstimmung über die Zulassung der Homo-Ehe am 11. Februar 2017. Nach Umfragen sind fast 60 Prozent der Australier für die Einführung der gleichgeschlechtlichen Ehe.

Kritik in den sozialen Medien

In sozialen Medien kritisierten Nutzer die Karikatur am Donnerstag scharf. Der Karikaturist David Pope nannte in einem Twitter-Post den Künstler Richard Grune, der unter den Nazis wegen Homosexualität verurteilt wurde und das Konzentrationslager Sachsenhausen überlebte. "An Richard Grune wird man sich erinnern, lange, nachdem die Welt Bill Leak vergessen hat", twitterte Pope. "In 20, 30 Jahren wird man diese Karikaturen genauso betrachten wie Leute, die sich einmal über interethnische Ehen aufgeregt haben oder über das Wahlrecht für Frauen", meinte Autor Ben McLeay beim Sender SBS.

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