"Yoga hat mir bei der Krebstherapie geholfen"

Ich war Brustkrebsbetroffene und möchte gerne meine Erfahrungen mitteilen, um anderen Frauen Mut zu machen. Im März 2010 wurde ein Knoten in meiner Brust festgestellt, es folgten 8 Chemotherapien, eine OP im September 2010 sowie Bestrahlungen bis Jahresende 2010. Ebenso wurde mir 1 Jahr lang Herceptin verabreicht, seit 1/2011 bekomme ich zudem eine Antihormontherapie (mit allen Nebenwirkungen). Ich bin nach meinem Gefühl und Ermessen sowie dem Feedback aus meinem Umfeld (Familie, Freunde, Kollegen,...) und der behandelnden Ärzte die ganze Therapie hindurch sehr zuversichtlich und stark gewesen und habe alle Belastungen gut gemeistert. Nach Abschluss aller Akuttherapien machte ich ein Jahr lang eine Traumatherapie, um das Erlebte auch psychisch verarbeiten zu können (mit allen Erfahrungen, die viele Frauen in dieser Phase machen - Freundinnen wenden sich ab, man kann seine eigenen Gefühle und Gedanken nicht steuern und verstehen, bekommt ein "Krankheits-Burnout" diagnostiziert ohne zu wissen, daß es so etwas überhaupt gibt,...).

Was ich jedoch wirklich gerne kommunizieren möchte, ist meine positive Erfahrung mit Yoga während der Krebstherapien. Ich praktiziere seit 2002 Yoga und habe die Belastungen der Therapien meines Erachtens deshalb sehr gut bewältigt, weil durch meine eigene Yogapraxis ein entsprechender "Grundstock" gegeben war und ich die Therapien durch weiterhin sanfte Yogapraxis sowie viel Bewegung an der frischen Luft (eine Empfehlung von Frau Dr. Hellan/Komplementärmedizinerin am AKH Wien) verhältnismäßig gut vertragen habe. Nach meiner Operation wurde mir geraten, meine operierte Körperseite mit nicht mehr als 3 kg zu belasten. Dadurch in Bezug auf meine Yogapraxis natürlich verunsichert, machte ich mich auf die Suche nach einem Yogalehrer/in, der Yoga für (Brust-)Krebsbetroffene unterrichtet, im Optimalfall noch mit psychotherapeutischem Hintergrund (denn Yoga und Psychotherapie ist in der Branche nicht selten zu finden).

Anderen helfen

Leider gab es "zu meiner Zeit" niemanden in Wien und Umgebung, wo ich diese Anforderungen erfüllt sah. Ich absolvierte in weiterer Folge Einzelunterricht bei einer Yogalehrerin, um wieder Sicherheit hinsichtlich meiner Yogapraxis sowie der physischen Belastbarkeit meines Körpers zu erlangen, fand aber niemanden, der "Yoga für Krebspatienten" fundiert und seriös anbieten konnte. Dadurch hat sich bei mir der Wunsch und die Idee immer mehr festgesetzt, selbst als Betroffene, andere Frauen mit Hilfe von Yoga bei dem schwierigen Weg durch die Therapien zu unterstützen. Bald nach Abschluss der Therapien sowie meines Yogaeinzelunterrichtes begann ich wieder mit meiner eigenen Yogapraxis und habe so auch bald wieder in mein altes - eigentlich sehr glückliches - Leben zurückgefunden.

Ich war schon vor meiner Erkrankung als Yogalehrerin im Studio Bushido (http://www.bushido.at/yoga-wien-lehrerinnen.php) in 1040 Wien tätig. Hier biete ich auch ab Oktober 2013 in Kooperation mit der Krebshilfe Wien/Frau Mag. Karin Isak, einen Yogakurs für Brustkrebsbetroffene an. Nach den ersten beiden Informationsveranstaltungen (April und September 2013) war das Feedback der Frauen durchwegs positiv. Damit komme ich meinem Wunsch einen Schritt näher, Yoga für Betroffene anzubieten und dadurch einerseits den yogaspezifischen Teil professionell anleiten zu können, andererseits auch die psychische Seite abdecken zu können, indem Gefühle und Empfindungen, die bei regelmäßiger Yogapraxis - speziell in dieser sensiblen Phase - hochkommen können, von Psychotherapeuten behandelt werden können. Hier habe ich mit der Krebshilfe Wien, Frau Mag. Karin Isak, eine einfühlsame und kompetente Unterstützerin meines Vorhabens gewinnen können.

Die Betroffenen, die psychologische Hilfe brauchen und nicht wissen, an wen sie sich wenden können bzw. sich Wahltherapeuten nicht leisten können oder wollen, sind bei den Beraterinnen der Krebshilfe Wien bestens betreut und willkommen. So kann ich Frauen durch meine Erfahrung mit und Überzeugung von Yoga helfen, die Therapien besser zu bewältigen und darf professionellste und seriöseste Unterstützung für psychologische Fragen durch die Krebshilfe Wien anbieten.