Carrie Fisher half Menschen mit bipolarer Störung

Carrie Fisher im Dezember 2015
In ihrer Kolumne in der britischen Tageszeitung The Guardian stand sie anderen Menschen, die von einer psychischen Krankheit betroffen sind, zur Seite.

Carrie Fisher, die am Dienstag an den Folgen einer schweren Herzattacke im Alter von 60 Jahren gestorben ist (mehr dazu hier), war nicht nur als Schauspielerin tätig, sondern unter anderem auch als Ratgeber-Kolumnistin bei der britischen Tageszeitung The Guardian. In dieser wollte sie seit Juni dieses Jahres auf der Grundlage eines "Lebens voller Tiefschläfe und Unfälle", wie sie selbst sagte, anderen Menschen Rat geben.

In ihrer letzten Kolumne, die vor ihrem Tod Ende November erschienen ist, wurde sie von einer Person, die selbst eine bipolare Störung hat, gefragt, wie die Schauspielerin mit der Krankheit lebt.

"Zu versuchen, mit meiner mentalen Krankheit zurecht zu kommen und meinen Verantwortungen in der Schule, in der Arbeit und Zuhause gerecht zu werden, ist ein schrecklicher Balanceakt", schrieb die um Rat suchende Person namens Alex an Carrie Fischer. "Manchmal lasse ich alles fallen. Es fühlt sich an als wäre es nur eine Frage der Zeit, bis die Dinge, die ich fallen lasse, irreparabel zerbrechen."

Eine Antwort, die vom Herzen kommt

Fisher antwortete, dass es bereits ein großer Schritt von Alex sei, sich in jungen Jahren mit der Diagnose einer bipolaren Störung auseinanderzusetzen. "Du bist mir weit voraus. Du machst bereits mehr, als ich in diesem Alter getan habe und das ist mutig."

Fisher riet Alex, die Gemeinschaft mit anderen Menschen, die eine psychische Krankheit haben, zu suchen. Fisher sprach über ihre eigenen Erfahrungen, die sie bei Treffen mit anderen Alkoholikern gemacht hatte. Zwar hatte sie nie Lust darauf, diese zu besuchen, doch im Laufe der Zeit, habe sie erkannt, dass es ihr Job sei, dorthin zu gehen. "Es ging nicht darum, dass ich mich wohl fühle. Es ging darum, es auf die andere Seite dieser schwierigen Gefühle zu schaffen."

"Zeig mir, was du tun kannst"

Eine bipolare Störung sei laut Fisher eine "herausfordernde Krankheit", aber es gebe keine andere Möglichkeit, als sich dieser zu stellen. Zum Beispiel, in dem man ein Vorbild für andere Menschen ist, die ihre Diagnose teilen. "Darum ist es so wichtig, eine Gemeinschaft, egal wie groß, mit anderen Menschen mit einer bipolaren Störung zu finden, um Erfahrungen auszutauschen und Trost durch die Ähnlichkeiten zu finden."

Fisher beendete den Brief an Alex mit folgenden Worten: "Du hast dich an mich gewandt, das hat Mut erfordert. Baue darauf auf. Kämpfe dich durch diese Gefühle und triff mich auf der anderen Seite. Als deine bipolare Schwester werde ich dir dabei zusehen. Befreie dich davon und zeig mir und dir, was du tun kannst."

Fisher wurde vor allem als Darstellerin der Prinzessin Leia in den "Star Wars"-Filmen in jungen Jahren berühmt. Seit den späten 90er-Jahren hat sie sie sich in Interviews immer wieder zu einer bipolaren Störung sowie der Sucht nach diversen Substanzen bekannt. In diesem Interview aus 1995 sprach sie mit der US-amerikanische TV-Journalistin Diane Sawyer über ihre manische Depression:

Auf Twitter bedankten sich einige Menschen bei Fisher für ihren Einsatz, Menschen mit einer psychischen Krankheit zu entstigmatisieren.

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