USA

411 Porträts gegen Fremdenfeindlichkeit

Einige Absolventen der Boston Latin School.
Phillip Soussou von der Boston Latin School hat als Kunst-Abschlussarbeit alle Mitschüler seines Jahrgangs gezeichnet.

An ihrem letzten Schultag erwartete die Absolventen der Boston Latin School in Boston im US-Bundesstaat Massachusetts eine besondere Überraschung: In den Gängen der Schule verteilt hingen 411 Kohleporträts von ihnen.

Gezeichnet hat sie der 18-jährige Phillip Soussou, die Porträts sind seine Abschlussarbeit im Fach Kunst. "Unsere Schule war zuletzt etwas gespalten. Die Bilder sollen dabei helfen, unsere Vielfalt wieder anzunehmen", sagte Soussou zum Boston Globe.

Die Porträts im Videoüberblick:

Die Schule war zuletzt immer wieder Gegenstand von negativen Schlagzeilen in den Medien, schwarze Schüler berichteten von rassistischen Bemerkungen von Schulkollegen und dass die Lehrer nichts dagegen unternehmen würden. In den sozialen Medien wurden die Vorfälle unter dem Hashtag #BlackatBLS diskutiert. Die im Jahr 1635 gegründete Boston Latin School ist die erste öffentliche High School in den USA und gilt als Elite-Schule.

Selbstlose Abschlussarbeit

Soussou, der gerne Informatik studieren möchte, sagte zum Boston Globe, dass er das Projekt zuerst nur machen wollte, um seine zeichnerischen Fähigkeiten mit Kreide zu verbessern. "Nach und nach wurde das Ganze aber uneigennützig", so Soussou. "Es gab Zeiten, in denen ich das Projekt hinschmeißen wollte. Ich dachte mir, dass sie die Zeichnungen wahrscheinlich nicht schätzen werden, weil wir so gespalten waren."

Am Ende waren alle von den Zeichnungen begeistert, auch die Schulleitung zeigte sich stolz. Die Porträts werden noch bis zum 8. Juni in der Schule hängen bleiben, an diesem Tag kommen die Absolventen ein letztes Mal in die Schule zurück.

Phillip Soussou (links) mit Tommy Chang (rechts), Superintendent der Schule

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