Mit Marie Kondo durch äußere Ordnung zu innerem Frieden finden

Wie die KonMari-Methode nicht nur die Unordnung im Umfeld verbessert, sondern auch das innere Gefühl.

Erst unlängst hat meine Freundin M. davon geschwärmt, wie sie ihren gesamten Haushalt auf den Kopf stellt und ausmistet. Durch welche Massen sie sich dabei arbeiten muss, weiß ich genau – ich habe bei ihrem letzten Umzug geholfen und kistenweise Dinge eingepackt, von denen sie selbst nicht mehr wusste, dass sie sie hat.

Auslöser für die plötzliche Lust nach mehr Platz und Struktur war der Bestseller von Marie Kondo (Das große Magic-Cleaning-Buch: Über das Glück des Aufräumens, rororo, 15 €). Die japanische Ordnungsberaterin hat neuerdings sogar eine eigene Serie auf Netflix, in der sie kalifornischen Haushalten hilft, richtig aufzuräumen. Schon bei der Begrüßungsszene merkt man, dass Kondo nicht einfach eine Frau mit Putzfimmel ist – sie strahlt eine besondere Ruhe und Gelassenheit aus. Ihr System beruht auf fünf Kategorien, die systematisch aufgeräumt werden: Kleidung, Bücher, Papierkram, „Komono“ (alles, das sonst nirgends reinpasst) und Erinnerungsstücke.

Mit Marie Kondo durch äußere Ordnung zu innerem Frieden finden

Kleine Dinge verstaut Kondo gerne in Boxen.

So sieht man sie mit der Familie sämtliche Kleidung aus Kästen und Kommoden auf einen Haufen werfen. Dann wird jedes Stück danach aussortiert, ob es glücklich macht oder nicht. Alles, was bleiben darf, wird rechteckig nach ihrer Methode gefaltet und z.B. farblich sortiert in den Kasten geschlichtet. Damit man auf einen Blick erkennt, was im Kasten ist und es auch gut rausnehmen kann, ohne dass alles durcheinander gerät, werden alle gefalteten Teile nebeneinander aufgestellt. Das sieht nicht nur gut aus, sondern ist auch übersichtlicher. Während sich die Familie durch die Kategorien räumt merkt man, dass sie sich nicht nur von materiellem Ballast befreit, sondern auch von seelischem. Die Stimmung verbessert sich deutlich.

Ähnliches berichtet mir M. als ich sie wieder treffe: „Es fühlt sich fast so an, als würde sich gleichzeitig zu meiner Aufräum-Aktion daheim auch rundherum alles klären und ordnen.“ Als ich sie auf ihre schöne neue Bluse anspreche, lacht sie: „Die hab ich schon ewig – jetzt ist sie endlich wieder aufgetaucht.“

Fazit:

Für Chaoten, Sammler und alle, die sich schwer tun, Dinge wegzuwerfen. Auch wenn man nicht 100 Prozent umsetzt, hilft die Methode, sich von altem Ballast zu trennen und Raum für Neues zu schaffen.

laila.daneshmandi@kurier.at

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