Bayern-Ei ist eine große Attraktion

"Baumturm" aus der Vogelperspektive.
Im Nationalpark Bayerischer Wald wandert man durch die Baumwipfel.

Aus der Vogelperspektive sieht es aus, als hätte ein überdimensionierter Osterhase ein überdimensioniertes Ei versteckt. Mit seinen 44 Metern Höhe überragt der "Baumturm" im Nationalpark Bayerischer Wald sogar noch die höchsten Wipfel der Tannen und Buchen in seiner Nachbarschaft.

Der Nationalpark bildet zusammen mit dem angrenzenden Nationalpark Šumava in Tschechien mit über 900 km² das größte Waldschutzgebiet Mitteleuropas. Die Tatsache, dass hier der "Eiserne Vorhang" zwischen Ost- und Westdeutschland verlief und somit weite Teile militärisches Sperrgebiet waren, ist der Unberührtheit des Landstrichs zugute gekommen. Im Kerngebiet ist der Wald ganz ohne menschliche Eingriffe, vom Windwurf umgestürzte und tote Bäume bleiben in ihrem Umfeld liegen.

In den Gehegen und Volieren eines 40 Hektar großen Tier-Freigeländes kann man die spektakulärsten Bewohner des Bergwaldes in ihrem angestammten Umfeld beobachten. Zu diesen Arten zählen Wolf und Bär, die seit 150 Jahren in freier Wildbahn nicht mehr anzutreffen sind, aber auch Rückkehrer wie Luchs und Schwarzstorch.

Baumwipfelpfad

Nicht weit von den Freigehegen entfernt schlängelt sich 8 bis 25 Meter über dem Waldboden ein "Baumwipfelpfad" in Form eines Holzstegs durch den Bergmischwald. Mit 1300 Metern ist dieser Pfad weltweit der längste seiner Art. Seinen Höhepunkt bildet die eiförmige Holzkonstruktion eines "Baumturms", die sich harmonisch in den Wald einfügt. Spiralförmig nach oben führt im Inneren der Weg bis zu einer Panorama-Plattform. Oben angekommen, liegen einem, wie ein sanft wogendes Meer, der Bayerische Wald und der Böhmerwald zu Füßen. Im Süden reicht bei klarem Wetter der Blick bis zu den Alpen.

Der "Baumturm" gilt heute nicht nur als Wahrzeichen des Nationalparks, sondern zugleich auch als ein Aushängeschild für den modernen Holzbau. Einzigartig ist auch, dass der Turm über drei bis zu 38 Meter hohe Bäume gesetzt wurde.

Vom Stamm bis in die Kronen lässt sich vom "Baumwipfelpfad" aus die Vielfalt des Lebensraums Wald mit seinen Bäumen, Lichtungen und Totholzflächen in einer ganz neuen, ungewöhnlichen Perspektive sehen und erleben. Info-Stationen zu Moosen, Insekten, Eichhörnchen und der Vogelwelt begleiten den Besucher vom Wurzelbereich bis hinauf in die sonst unzugänglichen Wipfel.

Das "Ei", entwickelt von der "Erlebnis AKADEMIE" in Bad Kötzting, hat sich bereits als ost- bayrischer Exportschlager etabliert. Ein Standort in Österreich ist im Gespräch.

www.baumwipfelpfad.by

Lage: 50 km nördlich von Passau entlang des Hauptkammes des Mittelgebirges Bayerischer Wald an der Grenze zu Tschechien

Anreise: mit Bahn und Bus ab ICE-Bahnhof Plattling mit der Waldbahn im Stundentakt nach Zwiesel und im Zweistundentakt nach Grafenau mit Busanbindung. www.bayernwald-ticket.com

Mit dem Auto: Von der BAB 3 Ausfahrt Hengersberg über B533

Baumwipfelpfad: Start bei Nationalparkzentrum Lusen, D94556 Neuschönau.


Besucherticket: 8,50 €, Kinder (6–17 ) 6,50 €; Gruppenermäßigung. www.nationalpark-bayerischer-wald.de

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