Seit Sonntag ist Komet Lovejoy zu sehen

Seit Sonntag ist Komet Lovejoy zu sehen
Die nächsten zwei Wochen ist der grün strahlende Komet am Himmel gut zu beobachten.

Seit Sonntag lässt sich das astronomische Schauspiel am Himmel besonders gut beobachten: Der Komet Lovejoy ist als hell leuchtender, grüner Punkt mit freiem Auge erkennbar. Falls das Wetter die nächsten Nächte nicht mitspielen sollte, muss mit einem Fernrohr oder Teleskop nachgeholfen werden. Astronomen raten Kometen-Fans, ihre Beobachtungen außerhalb von Städten bzw. am Stadtrand einzuplanen.

Vor allem am 20. Jänner sollte es wegen Neumondes freie Sicht auf den Komet C/2014 Q2 geben. Für das Grün sind zweiatomige Kohlenstoffmoleküle in den Gasen des Schweifs verantwortlich.

Seit Sonntag ist Komet Lovejoy zu sehen

Komet Lovejoy bei Annäherung an die Sonne.
Seit Sonntag ist Komet Lovejoy zu sehen

SPACE COMET ISON
Seit Sonntag ist Komet Lovejoy zu sehen

Komet Ison…
Seit Sonntag ist Komet Lovejoy zu sehen

Komet am Nachthimmel
Seit Sonntag ist Komet Lovejoy zu sehen

Komet Ç67P/Tschurjumow-GerassimenkoÈ
Seit Sonntag ist Komet Lovejoy zu sehen

Giftgrüner Komet im Anflug
Seit Sonntag ist Komet Lovejoy zu sehen

Himmelsphänomene über Ostern
Seit Sonntag ist Komet Lovejoy zu sehen

Komet Hartley2 in Erdnaehe

1. Weshalb heißt der Komet C/2014 Q2 Lovejoy?

Weil er nach dem australischen Hobbyastronom Terry Lovejoy benannt wurde – und zwar im August 2014. Er hat übrigens schon vier Kometen am Himmel entdeckt, sie alle wurden nach ihm benannt. Er hat eine eigene Facebook-Seite, wo er regelmäßig "himmlische" Fotos postet.

2. Woher kommt Lovejoy?

Er kommt aus den Fernen unseres Sonnensystems, aus der "Oortschen Wolke" – von der vermutet wird, dass in ihr Milliarden von kleinen Brocken aus Stein und Eis herumschwirren. Nachgewiesen ist das aber nicht, es gibt keinen Beweis für die Existenz eines solchen Ortes. Benannt ist dieses Wolke nach dem dänischen Astronomen Jan Oort.

3. Wie sieht Lovejoy aus ?

Am Nachthimmel ist der Komet als nebliges Objekt sichtbar. Er hat einen nach links weisenden Kometenschweif. Seine Gesamthelligkeit liegt zwischen 4 und 5 mag. Wie Alexander Pikhard von der WAA erklärte, ist "Lovejoy" derzeit "ungefähr so hell wie die schwächsten Sterne, die man in dunkler Nacht mit freiem Auge leicht sehen kann", und dürfte noch etwas heller werden.

4. Was bedeutet "mag"?

"Magnitude" – ist quasi das Maß für die so genannte "scheinbare Helligkeit" eines Himmelskörpers, wie sie von der Erde aus erscheint. Je kleiner die Zahl, desto heller. Der Polarstern hat eine scheinbare Helligkeit von 2. Unter Großstadtbedingungen erkennt das Auge Objekte mit bis zu 4 mag, unter Idealbedingungen im Gebirge bis zu 6 mag.

5. Warum ist Lovejoy grün?

Lovejoy wird von der Sonne angestrahlt, die Farbe kommt von zweiatomigen Kohlenstoffmolekülen in den Gasen des Kometenschweifs.

6. Woraus besteht Lovejoy?

Wie alle Kometen ist er ein Mix aus Eis, Staub, Gasen und Gestein.

7. Wie entstand der Komet?

Wie jeder andere auch ist er ein „Restprodukt“ einer Planetenentstehung.

8. Woher kommt sein Schweif?

Der Schweif entsteht, wenn der Komet in die Nähe der Sonne gerät und in deren System eindringt. Erst entsteht ein "Koma", indem sich die Oberfläche des Kometen erhitzt und gefrorenes Materiale in Gas umgewandelt wird. Gastpartikel – etwa durch Sonnenstürme - werden dem Koma entrissen und mit hoher Geschwindigkeit ins All geschleudert. So entstehen Schweife, die Millionen von Kilometer lang sein können.

9. Wie kann ich Lovejoy sehen?

Seit 7. Jänner befindet sich der Komet in Erdnähe und am 30. Jänner 2015 erreicht er seinen sonnennächsten Punkt in einem Abstand von rund 193 Mio. Kilometer. Kometenschauen - am besten abends (ideal: 22 Uhr), an einem eher dunklen Ort, abseits von Lichtverschmutzung. Derzeit beeinträchtigt allerdings noch der helle Mond die Sicht. Ideal ist es, ein Fernglas zu benutzen.

10. Wann ist der beste Zeitpunkt für eine Sichtung?

Der beste Beobachtungszeitraum reicht vom 9. Jänner bis 23. Jänner. Am 20. Jänner ist ein idealer Tag – wegen Neumond. Der Komet befindet sich dann im Sternbild Widder in der Nähe der Pleiaden, die man am Abend beim Blick Richtung Süden findet, und ist fast die ganze Nacht über zu sehen. Hilfe bei der Suche nach dem Kometen bieten Sternkarten, die man etwa bei dem von Hermann Mucke betreuten Freiluftplanetarium, am Georgenberg bei der Wotruba-Kirche, in Wien-Liesing auf Papier und elektronisch auf der Homepage des Astronomischen Büro oder der WAA zu finden sind.

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