10 Fragen zum Kometen Lovejoy

10 Fragen zum Kometen Lovejoy
Der aktuelle Star am Nachthimmel und was man über ihn wissen muss.

1. Weshalb heißt der Komet C/2014 Q2 Lovejoy?

Weil er nach dem australischen Hobbyastronom Terry Lovejoy benannt wurde – und zwar im August 2014. Er hat übrigens schon vier Kometen am Himmel entdeckt, sie alle wurden nach ihm benannt. Er hat eine eigene Facebook-Seite, wo er regelmäßig „himmlische“ Fotos postet.

2. Woher kommt Lovejoy?

Er kommt aus den Fernen unseres Sonnensystems, aus der „Oortschen Wolke“ – von der vermutet wird, dass in ihr Milliarden von kleinen Brocken aus Stein und Eis herumschwirren. Nachgewiesen ist das aber nicht, es gibt keinen Beweis für die Existenz eines solchen Ortes. Benannt ist dieses Wolke nach dem dänischen Astronomen Jan Oort.

3. Wie sieht Lovejoy aus ?

Am Nachthimmel ist der Komet als nebliges Objekt sichtbar. Er hat einen nach links weisenden Kometenschweif. Seine Gesamthelligkeit liegt zwischen 4 und 5 mag. Wie Alexander Pikhard von der WAA erklärte, ist „Lovejoy“ derzeit „ungefähr so hell wie die schwächsten Sterne, die man in dunkler Nacht mit freiem Auge leicht sehen kann“, und dürfte noch etwas heller werden.

10 Fragen zum Kometen Lovejoy

Komet Lovejoy bei Annäherung an die Sonne.
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SPACE COMET ISON
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Komet Ison…
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Komet am Nachthimmel
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Komet Ç67P/Tschurjumow-GerassimenkoÈ
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Giftgrüner Komet im Anflug
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Himmelsphänomene über Ostern
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Komet Hartley2 in Erdnaehe

4. Was bedeutet „mag“?

„Magnitude“ – ist quasi das Maß für die so genannte „scheinbare Helligkeit“ eines Himmelskörpers, wie sie von der Erde aus erscheint. Je kleiner die Zahl, desto heller. Der Polarstern hat eine scheinbare Helligkeit von 2. Unter Großstadtbedingungen erkennt das Auge Objekte mit bis zu 4 mag, unter Idealbedingungen im Gebirge bis zu 6 mag.

5. Warum ist Lovejoy grün?

Lovejoy wird von der Sonne angestrahlt, die Farbe kommt von zweiatomigen Kohlenstoffmolekülen in den Gasen des Kometenschweifs.

6. Woraus besteht Lovejoy?

Wie alle Kometen ist er ein Mix aus Eis, Staub, Gasen und Gestein.

7. Wie entstand der Komet?

Wie jeder andere auch ist er ein „Restprodukt“ einer Planetenentstehung.

8. Woher kommt sein Schweif?

Der Schweif entsteht, wenn der Komet in die Nähe der Sonne gerät und in deren System eindringt. Erst entsteht ein „Koma“, indem sich die Oberfläche des Kometen erhitzt und gefrorenes Materiale in Gas umgewandelt wird. Gastpartikel – etwa durch Sonnenstürme - werden dem Koma entrissen und mit hoher Geschwindigkeit ins All geschleudert. So entstehen Schweife, die Millionen von Kilometer lang sein können.

9. Wie kann ich Lovejoy sehen?

Seit 7. Jänner befindet sich der Komet in Erdnähe und am 30. Jänner 2015 erreicht er seinen sonnennächsten Punkt in einem Abstand von rund 193 Mio. Kilometer. Kometenschauen - am besten abends (ideal: 22 Uhr), an einem eher dunklen Ort, abseits von Lichtverschmutzung. Derzeit beeinträchtigt allerdings noch der helle Mond die Sicht. Ideal ist es, ein Fernglas zu benutzen.

10. Wann ist der beste Zeitpunkt für eine Sichtung?

Der beste Beobachtungszeitraum reicht vom 9. Jänner bis 23. Jänner. Am 20. Jänner ist ein idealer Tag – wegen Neumond. Der Komet befindet sich dann im Sternbild Widder in der Nähe der Pleiaden, die man am Abend beim Blick Richtung Süden findet, und ist fast die ganze Nacht über zu sehen. Hilfe bei der Suche nach dem Kometen bieten Sternkarten, die man etwa bei dem von Hermann Mucke betreuten Freiluftplanetarium, am Georgenberg bei der Wotruba-Kirche, in Wien-Liesing auf Papier und elektronisch auf der Homepage des Astronomischen Büro oder der WAA zu finden sind.

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