Arktis wird mit Glasfaser verkabelt

Arktis wird mit Glasfaser verkabelt
Um bis zu 1,5 Milliarden Dollar sollen drei Untersee-Kabel in bisher unzugänglichen Gebieten verlegt werden.

Das Schmelzen des arktischen Meereises ist in den letzten Jahren relativ rasch vorangeschritten, allerdings hat das auch sein Gutes. Denn nun können erstmals Schiffe in ansonsten unzugängliche Gebiete vordringen und dort Unterwasserkabel verlegen, die die Internetverbindung zwischen Japan und Großbritannien nun deutlich verbessern soll.

Über Nordamerika und Russland

Insgesamt drei Glasfaserkabel könnten ab diesen Sommer verlegt werden. Zwei dieser beiden Kabel, Arctic Fibre und Arctic Link, sollen über den Kanadisch-arktischen Archipel verlaufen, der im Norden Kanadas liegt. Arctic Link scheint allerdings gescheitert zu sein, da es nicht die notwendigen staatlichen Förderungen erhielt.

Ein drittes Kabel, das Russian Optical Trans-Arctic Submarine Cable System (ROTACS), wird über die Nordküste Skandinaviens und Russlands verlaufen. Die Kosten jedes Kabels werden zwischen 600 Millionen und 1,5 Milliarden US-Dollar liegen. Die Kabel sollen vor allem die Verzögerung zwischen den beiden Finanzmärkten London und Tokio verringern.

Vorteile für Algorithmisches Trading


Derzeit beträgt die Verzögerung zwischen den beiden Städten knapp 230 Millisekunden - mit Hilfe der neuen Kabel soll diese Zeit um 30 Prozent auf 170 Millisekunden verringert werden. Derartige Zeiten mögen für normale Internetnutzer unerheblich sein, für den algorithmenbasierten Handel an Börsen kann jede Millisekunde Millionen wert sein.

Aber nicht nur Finanzmärkte werden von den neuen Leitungen profitieren. So soll auch das Risiko eines Komplettausfalls reduziert werden, das durch ein unachtsames Schiff verursacht werden könnte. Das Risiko ist durch die derzeitigen Leitungen, die in stark frequentierten Gewässern verlegt sind, durchaus gegeben. Außerdem werden eine Reihe von Siedlungen nördlich des Polarkreises superschnelle Internetverbindungen erhalten.

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