3-D-Fernseher ohne Brille von Toshiba

3-D-Fernseher ohne Brille von Toshiba
TV-Modell 55ZL2G zeigt 3-D-Bilder aus acht Betrachtungs-Winkeln. Ab Weihnachten für 8.000 Euro im Handel.

Die Internationale Funkausstellung (IFA) startet heute, Freitag, in Berlin. Im Vorjahr stand sie ganz im Zeichen des dreidimensionalen Fernsehens. Die Hoffnungen der Anbieter auf reißenden Absatz gingen jedoch nicht auf. Der Grund: Die für 3D-Fernsehen notwenige Spezialbrille stieß bei den Konsumenten abseits des Kinosaales auf wenig Gegenliebe. Auf der heurigen IFA setzt Toshiba einen neuen Impuls: Das japanische Unternehmen präsentierte am Donnerstag bei einer Pressekonferenz 3D-Fernsehen ganz ohne Brille.

55 Zoll 3-D-TV ab Dezember

3D-TV basiert auf einem simplen Trick: Wie im wirklichen Leben sehen das linke und das rechte Auge ein jeweils anderes, weil räumlich versetztes Bild. Die Technik hat bisher jedoch daran gekrankt, dass der 3D-Effekt nur mit Brille zu haben war. Bei seinem neuen Fernsehmodell 55ZL2G setzt Toshiba aber auf eine neue Strategie: "Die Brille wird durch Linsen ersetzt, die direkt am Display angebracht sind", erläuterte Sascha Lange, Marketing Direktor von Toshiba Europe, die Technik hinter dem neuen 3D-Fernsehen.

Damit aber nicht genug, will es Toshiba gleich mehreren Personen ermöglichen, brillenlos an ein und demselben Fernsehschirm dreidimensional fernzusehen. Dafür sollen die 3D-Bilder aus acht Perspektiven in vierfacher HD-Auflösung angezeigt werden. Auch das herkömmliche Fernsehen in 2D sollen die Geräte weiter unterstützen. Bereits im Dezember soll der 55ZL2G für 8.000 Euro erhältlich sein.

Fernseher-Profile für unterschiedliche Betrachter

Gleichzeitig will Toshiba mit seinen Fernsehgeräten auch auf den Smart-Kurs aufspringen. Damit soll Fernsehen künftig dank Internet individualisiert werden. Möglich machen sollen es Profile, welche die Kunden, je nach Geschmack und zeitlichen Präferenzen, individuell anlegen können. Inhalte will die Firma dabei über die Online-Plattform "Toshiba Places" anbieten.

Nach den heftigen Gewinneinbrüchen im ersten Geschäftsquartal 2011 - der Betriebsgewinn sank um 88 Prozent auf 4,12 Mrd. Yen (36,6 Mio. Euro) - gab sich Toshiba auf der IFA wieder optimistisch. Mit dem AT-200 will das Unternehmen künftig auch im Tablet-Segment mitmischen. Dabei will Toshiba Android 3.2 Honeycomb auf die Geräte bringen.

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