Enjoy the journey – die Reise zum Österreichischen Frauenlauf
Ilse Dippmann packte das Lauffieber 1986 als sie ihren damaligen Freund zu einem Marathon begleitete. Noch im selben Jahr ging sie selbst beim New York Marathon an den Start. Der Ehrgeiz der vielen Starterinnen brachte Ilse Dippmann dann auf eine Idee: Sie wollte in Österreich einen eigenen Lauf nur für Frauen veranstalten.
Zwei Jahre später, 1988, war es dann soweit. Mit 400 Teilnehmerinnen fand der erste Frauenlauf in Laxenburg statt. Der Rest ist Geschichte.
Dass zur 30. Ausgabe 2017 35.000 Läuferinnen an den Start gehen würden, hätte sich Ilse Dippmann nie träumen lassen. Das verriet sie beim KURIER Plus Gespräch am 12. März auf der Summerstage in Wien.
Dort sprach eine Expertenrunde darüber, wie man eigentlich richtig läuft - und wie man sich am besten auf ein Laufevent wie den Frauenlauf vorbereitet.
Marianne Ginzel nahm 1988 als Fünfjährige am ersten Frauenlauf teil. Heuer ist sie wieder dabei - diesmal als Telnehmerin der 10k-Challenge. Dieser sportlichen Herausforderung stellen sich seit sechs Jahren drei motivierte Frauen, die mit professioneller Unterstützung der SPORTordination Wien ihre persönlichen Bestzeiten auf der Distanz von 10 Kilometern laufen wollen.
Um die gesteckten läuferischen Ziele zu erreichen, ist intensives Training im Vorfeld notwendig. Für Hobbyläuferinnen stellt der Österreichische Frauenlauf auf seiner Website zwölfwöchige Trainingspläne zur Verfügung, die mittlerweile mehr als eine Million Mal heruntergeladen wurden.
Das Trainingsprogramm "Fit in 12 Wochen" besteht aus einer Mischung aus Lauf- und Kräftigungsübungen, die von der SPORTordination für unterschiedliche Zielzeiten entwickelt wurden. Diese zielorientirten Pläne dienen dazu, auf das Finish beim Frauenlauf am 26. Mai hinzuarbeiten.
Und da es sich gemeinsam bekanntlich besser läuft, gibt es seit mehr als 20 Jahren 53 Frauenlauftreffs in Österreich und mittlerweile auch in Bratislava. Dabei gibt es unterschiedliche Leistungsgruppen, die an die jeweilige Leistungsfähigkeit der Läuferinnen angepasst sind.
Besonders für Laufanfängerinnen sind diese Trainings eine ideale Möglichkeit, einen sanften Einstieg in das Lauftraining zu finden. Denn : "Zu langsam ist noch niemand unterwegs gewesen", wie der Sportmediziner Robert Fritz von der SPORTordination betonte.
Besonders wichtig ist es laut Michael Koller, Sportwissenschaftler in der SPORTordination, Training und Bewegung in den Alltag zu integrieren. Kurze Sets an Kräftigungsübungen eignen sich beispielsweise dazu, sie vor und nach dem Frühstück zu absolvieren. Auch beim Zähneputzen auf einem Bein zu stehen, ist eine kleine Trainingseinheit für zwischendurch.
Marianne Ginzel ist als Mutter von drei Kindern ein Paradebeispiel dafür, dass es möglich ist, Laufeinheiten ins Familienleben einzubauen. Ihre beiden Zwillinge, die schon jetzt mit dem Laufvirus infiziert sind, schiebt sie zum Beispiel in einem Laufkinderwagen vor sich her, während sie läuft.
Doch egal wie gerne man läuft, egal wie motiviert und erfahren man ist – es gibt kleinere und größere Wehwehchen, mit denen fast alle Läufer manchmal zu kämpfen haben. Und dann? Was macht man zum Beispiel, wenn man während eines Laufes Seitenstechen bekommt?
Diese stechenden Schmerzen, die durch eine Verkrampfung des Zwerchfells entstehen, kann man lindern, indem man das Tempo reduziert, Luft ausatmet und Daumen und Zeigefinger aneinander reibt. Weitere klassische Läuferprobleme sind Knieschmerzen - Laufschuhe, die zum individuellen Laufstil passen, können in diesem Fall helfen. Fachmännische Beratung speziell für Frauen gibt es etwa im Women´s Running Store im siebenten Bezirk.
"Der Spaß soll auf keinen Fall auf der Strecke bleiben", meinte Sportwissenschaftler Michael Koller zum Thema gesundheitliche Belastung in der Trainingsphase. Spaß werden die 33.000 Starterinnen am 26. Mai im Prater ganz bestimmt haben.
Ganz nach dem Motto des heurigen Frauenlaufs "Enjoy the journey" ist das Finish das Ziel einer gemeinsamen Reise. Einer Reise, auf der Läuferinnen immer wieder auf Motivationsprobleme stoßen werden und eventuell mit Trainingsbeschwerden zu kämpfen haben. Aber, wenn man richtig trainiert, vielleicht in der Gruppe und ein paar Dinge beachtet, so die Experten beim KURIER Plus Gespräch, kann eigentlich nichts schiefgehen.
Infos zum Frauenlauf: www.frauenlauf.at
Kommentare