Zoë: "Bin immer noch benebelt"
Wenige Minuten vor dem Auftritt im ersten Halbfinale des Song Contest wurde Zoë Straub von Emotionen heimgesucht. "Mir gingen einige Gedanken durch den Kopf, weil sehr viel Arbeit und Liebe hinter dem Projekt steckt. Und daher will man auch nicht, dass der Traum nach drei Minuten wieder vorbei ist. Aber ich wurde dann von der finnischen Kandidatin Sandjha beruhigt und umarmt. Sie sagte, ,egal, was jetzt passiert, es wird schon einen Grund haben.‘ Ein schöner Satz, der mich aufgemuntert hat", sagt die Wienerin im KURIER-Interview.
Wenige Stunden nach ihrem Finaleinzug in Stockholm ist die 19-Jährige zwar müde, aber auch "überglücklich". An den Auftritt kann sie sich kaum noch erinnern. "Der Abend verlief teilweise surreal, ich bin immer noch benebelt, aber es ist schön, dass die Reise weitergeht."
Riesenpilze
Ihre Nervosität ließ sich Zoë in der nicht ganz ausverkauften Stockholmer Globe Arena aber nicht anmerken. Auf der Bühne sei der ganze Stress von ihr abgefallen. Stimmlich sicher, konzentriert und mit einer gewissen Lockerheit spazierte sie durch die per Visuals eingespielte Szenerie voller Riesenpilze. Die Show erinnert an die märchenhafte Welt von Alice im Wunderland – überladen und kitschig. Aber Kitsch hat beim Song Contest noch nie geschadet. So sah das dann auch die Jury und das Publikum in der Halle, das Zoës Song mit Punkten bzw. großem Jubel goutierte.
Der herbeigesehnte Finaleinzug wurde um 23 Uhr von Vorjahressieger Mans Zelmerlöw verkündet, der gemeinsam mit der schwedischen Komikerin und Schauspielerin Petra Mede souverän und humorvoll durch den Abend führte. 706.000 Zuseher waren hierzulande durchschnittlich bei der Entscheidung via ORFeins dabei – weltweit waren es mehr als 100 Mio. TV-Zuseher. Sie sahen dann auch Sergej Lasarew aus Russland, der mit seiner Darbietung von "You Are the Only One" seine Favoritenrolle bestätigte. Auch die im Vorfeld bereits hoch gesetzte Ira Losco ("Walk On Water") aus Malta und die schön anzusehende Iveta Mukuchyan ("LoveWave") aus Armenien zogen ins Finale ein. Dort treffen sie auf Ungarn, Niederlande, Armenien, Kroatien, Tschechien, Zypern, Aserbaidschan (aus Halbfinale eins) und die bereits fix qualifizierten Länder Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Vereinigtes Königreich und Schweden.
Für Montenegro, Griechenland, Moldawien, Bosnien und Herzegowina, San Marino, Island, Finnland und Estland ist der Song Contest bereits vorbei – weitere Verlierer werden heute Abend im zweiten Halbfinale ermittelt (ORFeins, 21 Uhr). Zoë darf am Samstagabend hingegen noch von Punkten träumen: "Natürlich will ich nicht mit null Punkten nach Hause fahren." Das Wichtigste sei, "dass ich im Finale natürlich bin, ganz ich selbst".
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