Wir verraten nicht die Komödie"

Wir verraten nicht die Komödie"
Sylvie Rohrer und Markus Scheumann spielen im Burgtheater Shakespeares „Sommernachtstraum“.

Heute, Sonntag, hat Barbara Freys Inszenierung von Shakespeares „Sommernachtstraum“ am Burgtheater Premiere. Die Co-Produktion war bereits auf der Ruhrtriennale zu sehen, Sylvie Rohrer spielt Hippolyta und Oberon, Markus Scheumann Theseus und Titania – also genau umgekehrt, wie normalerweise besetzt wird.
Das Gespräch wurde über Zoom geführt.

KURIER: Wie liefen denn die bisherigen Vorstellungen bei der Ruhrtriennale?
Sylvie Rohrer: Blendend!
Markus Scheumann: Es ist hervorragend gelaufen. Das Feedback ist gut, sechs ausverkaufte Vorstellungen, wir sind alle sehr glücklich damit.

Das Stück ist bereits über 400 Jahre alt. Was erzählt es uns denn über die Zeit, in der wir leben?
Scheumann: Das Stück beinhaltet viele Fragen, die auch mit uns zu tun haben. Da gibt es etwa den Umweltaspekt. Oder den Aspekt des Rollenspieles. Ich finde das höchst spannend, weil wir viel über Identität reden heutzutage. Welche Rollen nehmen Menschen heute ein? Davon erzählt uns das Stück auf vielfältige Weise, mit einer sogenannten Realitätsebene, in die eine Traumebene eingebettet ist.
Rohrer: Für mich ist es ein Meisterwerk. Es ist wie ein großartig geschliffener Stein, der, je nachdem, welches Licht hineinfällt, andere Farben zeigt. Die Faszination des Stückes hat viel mit Beziehungen zu tun und mit ihren Unwägbarkeiten. Dass man nicht weiß, warum ein Gefühl kommt oder verschwindet. Es geht auch um die Angst, allein im Wald zu stehen – was unser Leben aber immer wieder sein kann, auf unwägbarem Gebiet zu stehen.

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