Was war der verrückteste Stunt, den Sie je machten?
Das war in „Bad Boys 2“, in dem all diese Autos von der Brücke geworfen werden. Das war eine ziemlich coole Szene. Wir sind auf dem Fahrdamm, und wenn du in der Mitte am höchsten Punkt ankommst, geht es bergab. Wir hatten eine Kamera auf der Seite des Autos angebracht. Ich wollte, dass es echt aussieht, und stieg aufs Gas, bis der Tacho 200 km/h erreichte. Ich steig aufs Gas und in dem Moment, wo wir am höchsten Punkt sind, heben wir ein bisschen ab. Und weil die Kamera auf der Seite ist, dreht sich auch die Einstellung. Ich steige auf die Bremse, aber es funktioniert nicht, ich trete ins Leere und ich sehe die Autos vor uns immer näherkommen. Und versuche zu bremsen. Und dann setzt das Auto wieder auf, in der letzten Sekunde kann ich bremsen, keine zehn Meter, bevor Martin und ich einen Crash gebaut hätten.
Martin Lawrence witzelte, dass er danach eine Windel brauchte, aber Sie hatten die Szene im Kasten, oder?
Wir hatten die Szene im Kasten.
Der neue Film wurde, wie alle anderen, wieder zum Großteil in Miami gedreht, wo er auch spielt. Mögen Sie diese Stadt?
Ich werde in Miami erst so richtig lebendig. Ich lande am Airport und Mike Lowrey erwacht in mir: die feuchte Hitze, die schnellen Autos, die schönen Frauen, der Beach. Mike Lowrey ist mein Alter Ego, er lebt in meiner Seele, er redet wie ein Wasserfall, und manchmal muss ihn Will Smith stoppen. Aber Mike Lowrey geht es gut, er hat nur die Jahre zwischen den Filmen in mir geschlummert. Diese Rolle hat auch besondere Bedeutung für mich, denn sie hat meine Filmkarriere begonnen. Außerdem spiele ich einen Typen, dessen Leben das genaue Gegenteil meines eigenen ist. Ich habe die Chance‚ Monate in engen T-Shirts, Sonnenbrille und mit Kanone in Miami zu verbringen. Das ist wie eine Buben-Fantasie. Für mich wird es wahr – auf der Leinwand.
Was treibt Sie an, weiter Actionfilme zu machen, die ja körperlich nicht unanstrengend sind?
Als ich in dem Business angefangen habe, habe ich mir vorgenommen: Ich will der Welt größter Filmstar werden. Und die größten Filmstars machen die größten Filme, also schaute ich mir die Liste der Top-Ten-Filme aller Zeiten an. Das waren damals alles Special-Effects-Filme. Also machte ich „Independence Day“, „Men in Black“, „I, Robot“. Plus, ich liebe den Wettkampf. Damit erlaube ich mir selbst nicht, mich gehen zu lassen. Das gilt für alle Bereiche meines Lebens. Selbst beim Interviewgeben. Ich will, dass Sie sagen, oh, Will war viel besser als Arnold Schwarzenegger. Das gibt mir Energie.
Hat sich das Filmgeschäft nicht geändert, was Actionfilme betrifft?
Die Definition eines Hits ist immer noch dieselbe. Es ist nur jetzt schwieriger, einen zu haben. Früher hat man ein paar Explosionen und ein paar gute Sager in einen Trailer gepackt, und die Leute sind in Scharen ins Kino gegangen. Heute ist TV so gut, dass es schwieriger ist, die Leute von der Couch wegzubekommen.
Welche Filme würden Sie als Ihre besten bezeichnen?
Im Sinn von guten Rollen und von Rollen, in denen ich gut war, müsste ich vier nennen: „Das Streben nach Glück“, der erste „Men in Black“, danach „I Am Legend“ und dann „King Richard“.
Kommentare