"Bad Boys: Ride Or Die": Will Smiths gelungenes Comeback nach dem Oscar-Eklat
Der neue Teil des erfolgreichen Kinofilms zeigt: Böse Buben haben mehr Spaß.
05.06.24, 11:12
Von Susanne Lintl
Es war ein kurzer, unbeherrschter Moment, der die Karriere Will Smiths im Jahr 2022 zu versenken drohte: Als der US-Superstar bei der Oscar-Verleihung Moderator Chris Rock ins Gesicht schlug, hatte er eine rote Linie überschritten. Er wurde aus der Academy ausgeschlossen, Filmprojekte mit ihm wurden gecancelt. Hollywood ist gnadenlos, wenn einer - und sei er noch so wichtig und berühmt - vom Hauch des Kassengifts umweht wird.
Vergessen, vergeben: Der schlagende Bursch ist zurück. Und wie: Gemeinsam mit seinem Best Buddy Martin Lawrence kämpft und kalauert sich Smith im vierten Teil des Copthriller-Erfolgs "Bad Boys" durch Miami. Rasante Actionszenen wechseln sich ab mit witzigen Dialogen. Wer mit geringen Erwartungen ins Kino geht, verlässt den Saal angenehm überrascht.
Die Story? - Kurz gesagt: Die Bad Boys ziehen den Karren wieder einmal aus dem Dreck. Mike und Marcus sind den bösen Hintermännern eines Drogenkartells auf der Spur, das ihren verstorbenen Captain Howard, integrer Chef, der Korruption bezichtigt. Mike und Marcus wollen die wahren Übeltäter aufdecken und geraten dabei selbst unter Verdacht. Von Jägern werden sie zu Gejagten, bis sich am Ende alles aufklärt und wieder Friede, Freude, Eierkuchen einkehrt.
Das Ganze ist ein Feuerwerk an Gags mit schönen Frauen (Will Smith darf gleich zu Beginn seine attraktive Therapeutin heiraten), Kurzausflügen ins Jenseits (Martin Lawrence erfreut sich nach einem Herzinfarkt an dem kurzen Verweilen im sichtlich idyllischen Totenreich), kleinen Schockszenen mit gefräßigen Sumpfkrokodilen und natürlich irren Autofahrten, bei denen buchstäblich die Reifen glühen. Auch ein trudelndes Flugzeug, in dem bis aufs Blut und bis zum bitteren Absturz im Wasser gekämpft wird, darf nicht fehlen. Die Dialoge sind voller Wortwitz, die Chemie zwischen Will Smith und Martin Lawrence stimmt. Die Frisur hält.
Dass die zwei Stunden so schnell vergehen, ist wohl auch den Masterminds hinter "Bad Boys: Ride Or Die", dem belgischen Regieduo Bilal Fallah und Adil El Arbi, zu verdanken. Sie geben ihren beiden Helden (wie bereits in ihrem erfolgreichen Vorgängerfilm "Bad Boys For Life") nicht nur die Lizenz zum Sich-Austoben, sondern lassen sie auch liebende Väter und Ehemänner sein. So darf Mike sogar wieder väterliche Bande zu seinem kriminellen Sohn Armando knüpfen. Im Gegenzug erweist sich Armando im Kampf gegen die grimmigen Kartellbrüder als wahre Kampfmaschine.
Will Smith ist jedenfalls wieder gut im Geschäft und hat auch schon weitere Projekte in der Pipeline. Als Nächstes ist er im Action-Abenteuer "Sugar Bandits" von Chuck Hogan als Bösewicht, der aus dem Irakkrieg zurückkehrt, zu sehen. Da kann er ohne Gewissensbisse ordentlich Dampf ablassen.
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