Wiener Staatsoper: Holender kritisiert Bohuslav-Bestellung

Der frühere Staatsopern-Direktor hält fest, dass die ÖVP-Landesrätin bisher nichts mit Theater und Oper zu tun gehabt hätte.

Kritik an der Bestellung der niederösterreichischen ÖVP-Landesrätin Petra Bohuslav zur kaufmännischen Geschäftsführerin der Staatsoper kommt vom langjährigen Staatsopern-Direktor Ioan Holender. "Mit Theater hatte sie nichts zu tun, mit der Oper auch nicht", zweifelte Holender am Freitag in der "ZiB 2" an der Berufserfahrung der Politikerin für den Job.

Der Zeitpunkt der Bestellung kurz vor Weihnachten spreche außerdem dafür, dass man eine öffentliche Debatte vermeiden wollte, meinte Holender.

Kulturminister Alexander Schallenberg hatte Bohuslav am Freitag mit einem dreiviertel Jahr Vorlaufzeit zur Geschäftsführerin der Staatsoper ab 1. September 2020 bestellt, obwohl die Beamtenregierung eigentlich angekündigt hatte, weitreichende Personalentscheidungen der kommenden Regierung zu überlassen.

Ioan Holender war von 1992 bis 2010 Direktor der Wiener Staatsoper. Auf ihn folgte der Franzose Dominique Meyer. Im Juli 2020 übernimmt Bogdan Roščić die Leitung des traditionsreichen Hauses.

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