Festwochen-Premiere: "La Traviata" mit Problemzonen
Die Premiere von Giuseppe Verdis "La Traviata" im Theater an der Wien wurde am Sonntag Abend zum musikalischen Misserfolg. Omer Meir Wellber am Pult des RSO Wien ist bestenfalls ein Verwalter der Partitur, kein Gestalter. Die auffälligste Differenzierung ist bei ihm laut und leise. An Sensibilität, an Farben lässt er viel vermissen.
Farbenpracht ist auch nicht die Stärke der Sänger dieser Premiere. Vor allem Gabriele Viviani als Giorgio Germont agiert allzu vordergründig, forciert unnötig und weiß nicht zu berühren.
Regie besser als Musik
Der Beste ist noch Saimir Pirgu als sein Sohn Alfredo. Irina Lungu, die sich in Wien als Violetta vorstellte, hat zwar die Höhen für die Partie, diese sind aber recht schrill. Eine intensive Gestaltung hört sich anders an.
Die Regie von Deborah Warner ist bedeutend besser als die musikalische Seite des Abends. Am schönsten ist das Bühnenbild von Jeremy Herbert, das zwischen Wald und Prosektur wechselt.
Erstaunlich viel Applaus für eine insgesamt bestenfalls mittelmäßige Festwochen-Produktion.
Lesen Sie die ausführliche Kritik im Dienstag-KURIER.
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