Festwochen: Eine Folge der Masturbation in der Corona-Einsamkeit

Beklagt ihr Los – und wehrt sich: Mateja Meded in „fotzenschleimpower gegen raubtier-kaputtalismus“
Die Uraufführung „fotzenschleimpower gegen raubtier-kaputtalismus“ von und mit Mateja Meded im Kosmos Theater

Mit einem bübischen Lächeln sprach Intendant Milo Rau bei der Pressekonferenz vor der Eröffnung der Wiener Festwochen seinen Lieblingstitel aus. Denn „fotzenschleimpower gegen raubtier-kaputtalismus“ schaffte bereits bei der Ankündigung der Uraufführung im Kosmos Theater, was Rau andauernd will: Erregung provozieren.

Auch im Interview mit Mateja Meded („Text, Konzept, Performance, Regie, Bühne, Kostüm“), abgedruckt im Programmblatt, kriegt er sich nicht ein über den „super, super, super Titel“, der für einen „irrsinnig schnellen Ticketverkauf und Aufmerksamkeit bis in den Nationalrat“ sorgte, weil die FPÖ wissen wollte, was „Fotzenschleimpower“ eigentlich heiße. Und so fragt Milo Rau, wie die Künstlerin, geboren in Zagreb, „auf diesen geilen Titel gekommen“ sei. Die an Ehrlichkeit nicht zu überbietende Antwort: Mateja Meded lebte im ersten Corona-Lockdown 2020 mittellos in Berlin, Telefon und Internet wurden gesperrt, weil sie die Rechnungen nicht bezahlen konnte: „Und das einzige Hobby, das übrig blieb, war Masturbation.“

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