Prater und Pratermuseum: Man muss vom Ernst Happel-Stadion nicht weit blicken, um zu erkennen, dass das Showbusiness hier tiefe Wurzeln hat – und immer auch schon die Möglichkeiten bot, Gegenwelten aufzubauen. Der Wurstelprater ist die sichtbarste Spur dieser Tradition, die bis zur Weltausstellung im Jahr 1873 zurückreicht und 1894 gar zum Versuch führte, Venedig in Wien nachzubauen: Die Ursprünge des Themenparks sind hier zu finden, Las Vegas kam erst später.
Das Stadionbad im Prater bietet Personen, die ein Konzertticket vorweisen können, bis zum 11. 8. freien Eintritt an - ebenso wie übrigens auch das Mozarthaus Vienna, das KunstHausWien, das Jüdische Museum und das Haus der Musik. Von den Wiesen des Grünen Praters bis zu einem Besuch des Wurstelpraters und des neu eingerichteten Pratermuseums, das über die Geschichte des Ortes informiert, lässt sich ein wunderbar glamouröser Wien-Tag verbringen. Zum Abschluss empfehlen wir einen Besuch der Cafés entlang der Praterstraße – neben der traditionellen „Aida“ am Praterstern ist der „Dogenhof“ und das „Café Balthasar“ den Besuch wert. Die Bar im Obergeschoß des Hotels SO/Vienna bietet ihrerseits eine „Swift Rooftop Party“ an – mit tollem Panorama und einer Dekoration der Künstlerin Pipilotti Rist, die auch bereits Beyoncé inspirierte.
Albertina und mumok: „The Beauty of Diversity“, die Schönheit der Vielfalt wird in der Swift-Fancommunity zweifellos hochgehalten. Und so bietet sich die gleichnamige Ausstellung, die noch bis 18. August in der Albertina Modern am Karlsplatz zu sehen ist, als ein Ausweichpunkt an: Diese Kunst stellt klar, dass Vielfalt nicht durch Fanatismus zu zerstören ist. Die Institution, die in den vergangenen Jahren ihre eigenen Bestände für neue Strömungen geöffnet hat, blickt auf alles, was die Kunstwelt heute bunt und Vielfältig macht: Ideen aus nichtwestlichen Ländern, ehemals als „Outsider-Artists“ bezeichnete Personen und deren eigenwillige Kreationen, die lange als „Bastlerei“ abgetan wurden, bekommen hier eine große Bühne.
Im Haupthaus der Albertina (Albertinaplatz 1) ist zudem die Ausstellung des Fotografen Gregory Crewdson zu sehen, dessen Arbeit u. a. das Video zu Swifts Song "Lavender Haze" inspirierte. Bis Sonntag (11. 8. ) gewährt die Albertina Personen, die ein Ticket für das Taylor Swift-Konzert vorweisen, sogar freien Eintritt. Auch das mumok, das Museum moderner Kunst im MuseumsQuartier, lädt Fans ein, seine Räumlichkeiten als "Safe Space" zu nutzen, ebenso das MAK, das Museum für Angewandte Kunst/Gegenwartskunst. Das Technische Museum bietet 50% Rabatt auf Eintrittstickets, das "Haus der Geschichte Österreich" offeriert freien Zugang für Fans.
Belvedere: Wer in Wien an Romantik und Sehnsucht denkt, kommt bei Gustav Klimts „Kuss“ nicht vorbei. Das Kunstwerk ist das Aushängeschild des Oberen Belvedere, in dessen Dauerausstellung auch noch zahlreiche Bilder hängen, die von der Erkundung des Innenlebens erzählen. Wer die Werke von Maria Lassnig oder Helene Funke noch nicht kennt, kann sie etwa hier finden – ebenso wie Tina Blaus großes Bild des Praters, gemalt, als dort noch kein Stadion stand. Wer mehr Zeit in diesem Museum verbringen will, löst eine Karte für alle Standorte und schaut sich noch die hervorragende Schau der Künstlerin Hannah Höch im Unteren Belvedere an – und genießt den wunderschönen Barockgarten. Kaffee und Snacks gibt’s im hippen Hotel Daniel nahe am oberen Ausgang, gutes Bier im „Salm Bräu“ am Rennweg am Unteren Ende des Gartens.
Haus des Meeres: „Snakes and stones never broke my bones“, sang Swift in dem für gegenwärtige Situation sehr passend betitelten Song „You need to calm down“ von 2019. Swifties wissen, dass die Schlange als Symbol seit einem 2016 ausgebrochenen Streit mit Kim Kardashian und Kanye West einen fixen Platz im Repertoire der Sängerin hat. Und vielleicht sind ja die Schlangen, die sich in Wiens größtem Terrarium und Aquarium aufhalten, gute Gesellinnen, um den Frust über die Absage zu verdauen.
Der in einem aufgelassenen Gefechtsturm aus dem 2. Weltkrieg untergebrachte „Aqua Terra Zoo“ ist jedenfalls ein Ort, den Wienerinnen und Wiener auch gern aufsuchen, um der Hitze zu entfliehen – und das Café im obersten Geschoß bietet einen der spektakulärsten Ausblicke auf die Stadt. Ob sich in den Terrarien auch ein Exemplar der „Nannaria swiftae“ findet – jener Tausendfüßler-Art, die 2022 nach Taylor Swift benannt wurde – konnten wir noch nicht eruieren.
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