Wien Museum: Vom Original bleibt nur die Stahlbetonkonstruktion

Was vom Historischen Museum, 1959 eröffnet, übrig blieb: der Rohbau
Das ehemalige Historische Museum der Stadt Wien ist denkmalgeschützt. Davon merkt man am Karlsplatz nichts.

2013 fielt die Entscheidung, das Wien Museum am Karlsplatz, entworfen von Oswald Haerdtl und 1959 eröffnet, zu sanieren - und mit einem Neubau zu erweitern. Ein internationaler Architekturwettbewerb brachte 2015 die Entscheidung für den Projektvorschlag von Certov, Winkler + Ruck Architekten. Aufgabe war es, wie auf der Website des Museums zu lesen ist, "den denkmalgeschützten Haerdtl-Bau zu integrieren" und den Karlsplatz miteinzubeziehen: Geplant ist ein frei schwebender Quader über dem Museumsgebäude, von der "Kronen Zeitung" abfällig „fette Matratze“ genannt.

Im Jänner dieses Jahres teilte Geschäftsführerin Christina Schwarz mit, dass sich die Baustelle weiterhin im (überarbeiteten) Zeitplan befinde, die Fertigstellung sei im Herbst 2023 geplant. 

Die Neugestaltung erhitzt aber die Gemüter. ORF2 widmet sich am 21. Juni 2021 um 22.30 Uhr in der Sendung "kulturMontag" der Frage: "Wie kann es sein, dass ein denkmalgeschütztes Gebäude so radikal umgebaut wird, dass von seiner ursprünglichen Gestalt kaum etwas bleibt?" Mit Denkmalschutz, so die Kritik, habe der Zustand des Hauses nichts mehr zu tun - der Umbau gleiche eher einem Abriss. Das Bundesdenkmalamt verteidigt, so der ORF, den Vorgang als mit den Richtlinien konform. 

In der Tat verblüfft der Zustand, in dem sich das Museum befindet: Vom Originalbau sind bloß die Stahlbetonkonstruktion und ein paar Ziegelmauern übrig geblieben.

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