Wie Kulturerbe klimawandelfit wird

Auch Portugal hat sein Tróia – ein römisches Ruinenfeld, das in der Antike eine bedeutende Fischfabrik war. Jetzt bedroht der Klimawandel das Kulturdenkmal
Ein europäisches Projekt hat erforscht, wie man Denkmäler schützen kann. Jetzt gibt es Ergebnisse.

Tróia lebte vom Fisch. In mehr als 50 rechteckigen Becken über drei Kilometer verteilt wurde in der Antike Garum hergestellt, jene Würzsoße, nach der das halbe Römische Reich süchtig war. Mehr als 400 Jahre lang war die Fischfabrik an der portugiesischen Küste in Betrieb. Heute zeugt ein imposantes Ruinenfeld davon, wie bedeutend der Ort einstmals war. Noch, denn der Klimawandel bedroht die älteste Grabungsstätte Portugals, die als Halbinsel vom steigenden Meeresspiegel umzingelt ist.

Ob und was man dagegen unternehmen kann, haben Klimaforscher aus Deutschland, Italien, Portugal, Griechenland, Großbritannien und der Türkei jetzt erhoben. Aus Österreich mit dabei: Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). „Wir haben Verfahren entwickelt, um herauszufinden, was die Gefahren für einzelne Kulturerbe-Standorte sind“, sagt ZAMG-Klimaforscherin Rosmarie de Wit. „Dabei haben wir uns auf fünf Kulturdenkmäler fokussiert.“

Es gehe nicht nur um spektakuläre Wetterereignisse, wie Stürme und extreme Regenmengen, „sondern auch um eher unscheinbare Änderungen der Temperatur. Und um das Testen, ob die Methoden funktionieren“.

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