Viel Musik und herrlich schrilles Archivmaterial
Für Ridgeley fühlte sich diese kurze gemeinsame Wham!-Zeit aber viel länger an: „Wenn man 19 Jahre alt ist, dann sind viereinhalb Jahre eine lange Zeit“, sagt der 60 Jahre alte Musiker in einem Interview. „Wenn man sich Bilder von George und mir von 1982 ansieht und dann Fotos von uns beim letzten Konzert 1986, dann sieht man, dass wir von Jungs zu Männern gereift sind.“ Überprüfen lässt sich diese Metamorphose in der soeben auf Netflix veröffentlichen Dokumentation „Wham!“. Sie erzählt die Bandgeschichte mit, eh klar, viel Musik und herrlich schrillem Archivmaterial; sie erzählt aber auch die Geschichte einer Freundschaft, die bis zum viel zu frühen Tod von George Michael (2016) gehalten hat.
Kennengelernt hat Andrew Ridgeley den damals elfjährigen George, der am 25. Juni 1963 als Georgios Kyriacos Panayiotou zur Welt gekommen war, in der englischen Kleinstadt Bushey nördlich von London Mitte der 1970er-Jahre: „Er trug eine riesige Brille, wirkte schüchtern und unbeholfen“, erinnert sich Ridgeley an den Neuen in der Klasse, der dann auch sein Sitznachbar wurde.
Verspätetes Jubiläum
Der rund eineinhalb Stunden dauernde Film bietet gute wie leichte Unterhaltung, die neben zahlreichen Frisuren-Irrtümern der damaligen Zeit alte TV-Beiträge und Konzertausschnitte und nachdenkliche Blicke hinter die oberflächliche Pop-Fassade liefert. Anlass für die Doku ist übrigens die Feier (des um zwei Jahre verschobenen) 40. Bandjubiläums, das auch mit der Veröffentlichung einer opulenten Singles-Sammlung (inklusive Deluxe-Vinyl-Variante) mit dem Titel „Echoes From The Edge Of Heaven“ gefeiert wird. Weihnachten steht eh praktisch schon vor der Tür.
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