"Westworld": Auf der Suche nach dem „echten“ Leben

"Westworld": Auf der Suche nach dem „echten“ Leben
In der neuen Staffel der sehenswerten US-Serie ziehen die Roboter gegen ihre Schöpfer in den Krieg.

Was bedeutet es moralisch, einen Mann zu skalpieren, der in Wahrheit nur eine täuschend echt aussehende Maschine ist? Diese und weitere philosophische Fragen zum Thema künstliche Intelligenz und deren (zukünftiger) Einfluss auf die Menschheit greift die HBO-Serie „ Westworld“ auf, die nun nach zehn spannenden Folgen fortgesetzt wird.

Teil eins der zweiten Staffel war Sonntagnacht via Bezahlsender Sky zu sehen und steht dort jederzeit zum Abruf bereit. Was kann man zum Gesehenen sagen? Die zweite Staffel wird mehr Actionelemente beinhalten und düsterer ausfallen. Die 100 Millionen Dollar teure erste Staffel erhielt bei den Emmys 2017 rekordverdächtige 22 Nominierungen und war eine der Entdeckungen des vergangenen, etwas durchwachsenen Serienjahres.

Der grundlegende Plot: In einem riesigen Freizeitpark namens „Westworld“ wird den Besuchern gegen viel Geld Spaß, Spannung und nichts weniger als die Erfüllung aller Wünsche und Gelüste geboten.

Was man also im realen Leben „nie“ tun würde, kann man in der Scheinwelt skrupellos und ohne Konsequenzen ausleben: Cowboy spielen, Schlägereien anzetteln, Duelle austragen und sich mit fremden Mädchen vergnügen. Dieser Spaß fühlt sich auch noch echt an, denn die Roboter sind menschengleich, bluten, atmen, haben Gefühle und Erinnerungen.

Letzteres wird mit Fortdauer der ersten Staffel für die Erfinder dieses Themenparks unter der Leitung von Robert Ford (Anthony Hopkins) zum großen Problem.

Denn manche Bewohner, auch „Hosts“ genannt, von „Westworld“ wie etwa die Puffmutter Maeve (Thandie Newton) lernen, sich zu erinnern und merken bald, was in ihrer Welt nicht stimmt. Andere, wie die hübsche Farmertochter Dolores ( Evan Rachel Wood), schmieden Bündnisse mit denen, die von den Labors und Kontrollräumen aus über ihre Welt wachen.

Aber damit soll in Staffel zwei Schluss sein: Einige „Hosts“ ziehen gegen ihre Schöpfer in den Krieg. Da hilft dann auch kein Neustart, kein Update mehr.

Entfesselt

"Westworld": Auf der Suche nach dem „echten“ Leben

Ausgedacht hat sich „Westworld“, eine mysteriöse Science-Fiction-Story vor Western-Kulisse, das Autoren-Ehepaar Jonathan Nolan („The Dark Knight“) und Lisa Joy, die dafür bei Michael Crichtons gleichnamigem Filmklassiker von 1973 abgeschrieben haben. „In der ersten Staffel war noch alles ruhig“, sagte Lisa Joy bei der Emmy-Preisverleihung 2017 auf die Frage, wie die Serie weitergehen wird. Die neuen Episoden werden zwar die erste Staffel nachwirken lassen und thematisch aufgreifen, aber nicht direkt an die Finalszene anknüpfen, wie die Serienschöpfer verrieten.

In der zweiten Staffel, in der alles noch epischer und größer wirkt, kämpfen einige Androiden des Freizeitparks erbittert für ihre Freiheit und kennen dabei keine Skrupel.

„Ich bin wirklich neugierig, die entfesselte Version von Dolores zu sehen, von der wir bereits einen flüchtigen Eindruck im Staffelfinale gewinnen konnten“, erklärt Hauptdarstellerin Evan Rachel Wood. Aber Vorsicht, es ist nichts, wie es scheint ...

Sendehinweis:„Westworld“– Staffel 2 ab 23. April auf „Sky“ und „Sky Ticket“. Staffel 1 ab sofort auf „Sky Ticket“.

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